“Irish Roots” – nach irischen Wurzeln suchten in den vergangenen drei Jahrzehnten der zunehmenden Orientierungslosigkeit Millionen US-Amerikaner. War es zu Zeiten der großen Auswanderungswellen im 19. Jahrhundert ein Makel, aus dem Armenhaus Irland zu kommen, so hat sich dies längst ins Gegenteil verwandelt: US-Amis tragen ihre irischen Familienbande gerne und stolz wie eine Monstranz vor sich her. In diesen Tagen wird an prominenten Beispielen wieder einmal offenbar, wie eng Irland und die USA seit über 200 Jahren familiär miteinander verflochten sind.

Der gerade mit großem Pomp beerdigte Ted Kennedy war der letzte bedeutende Vertreter eines bedeutenden irisch-katholischen Familien-Clans – sein Bruder Jack (John F.) regierte als erster irisch-katholischer Präsident die USA. Auch der Schauspieler-Präsident Ronald Reagan kam eigentlich aus Irland, genauso wie der Vater aller Autobauer, Henry Ford. Dabei muss man nicht “weiß” sein, um irische Wurzeln zu haben: Auch Barack Obama darf stolz auf seine irisch-europäischen Wurzeln verweisen – und natürlich Muhammad Ali, der Größte, und der größte Boxer aller Zeiten. Ali wurde gestern die Ehrenbürgerschaft der Stadt Ennis in County Clare verliehen. Der Champ nahm die Auszeichung in der Heimatstadt seines Urgroßvaters Abe Grady gerührt entgegen – im Beisein seiner drei Cousinen vierten Grades Imelada O´Grady, Mary Grady Gormley und Mary O´Donovan. Welcome home, Ali!