Ciao Brasilien. Zurück in der Nässe, der Kälte, Irland, dem Land der schlechten Nachrichten und der Panik-Stimmung. Eine kleine Auswahl der Headlines der letzten Tage in den irischen Medien: Müssen wir alle auswandern? Arbeiten wir künftig in Polen? Geht der Staat pleite? Hauspreise verlieren bis zu 80 Prozent Ihres Werts. Das Traditionsinternehmen Waterford Crystal pleite, Dell Computers verlagert Produktion von Limerick nach Polen, wann folgen Apple, Intel, die anderen Multinationals? Die Arbeitslosenquote klettert unaufhaltsam. In den kommenden zehn Jahren werden in Irland mehr Häuser abgerissen als neu gebaut. Und, und, und. Kaum irgendwo in Europa sieht es wirtschaftlich mauer aus als auf der Grünen Insel (“The Emerald Blues”)

Gerne wird der Zeigefinger jetzt auf die gerichtet, die das Riesenschlamassel angerichtet haben: Die Banker, die Bauunternehmer, die Spekulanten und die untätig zuschauenden Politiker.

Der Psychologe Robert Theodor Betz, ein Bekannter aus Münchener Tagen, hat kürzlich auf diesen Zusammenhang hingewiesen: “Die Aufmerksamkeit vieler Menschen liegt in diesen Wochen bei den Krisenerscheinungen im Außen, die in ihnen Verunsicherung und Ängste auslösen. Die meisten reagieren hierauf mit Verurteilungen der Führungskräfte in Wirtschaft und Politik. Die da oben haben Mist gebaut, heißt es … Doch: Wir alle haben das gemeinsam erschaffen, was sich jetzt auf der Bühne der Wirtschaft und der Politik sowie auf der Weltbühne zeigt. Wer anderen hierfür die Schuld gibt und ihnen die Verantwortung zuschreibt, sorgt heute dafür, dass er auch morgen wieder die Erfahrungen eines Opfers macht und Mangelzustände im Innen wie im Außen erfahren muss. Wir haben genau die Manager und Politiker, die wir verdient haben und die zu unserem Bewusstsein passen; sie sind nicht besser und nicht schlechter als wir.” Was also tun? Robert Betz, der vor kurzem sein neues Buch “Raus aus den alten Schuhen veröffentlicht” hat, rät uns: “Der Tsunami der Weltwirtschaftskrise, der gerade erst anrollt, ist ein Aufruf des Lebens an jeden von uns, Klarheit, Ordnung und Frieden in sein Leben zu bringen und sich zu besinnen auf das Wesentliche, darauf, dass es in Wirklichkeit keine Trennung gibt und dass das Leben selbst ein großes Geschenk ist, das gemeinsam gefeiert werden will – in der Liebe. Es lebe die Liebe in uns und zwischen uns allen”.

 Soweit mein von Robert geliehenes verspätetes Wort zum Jahresbeginn und zu den 52 Sonntagen 2009. Suchen wir nach der neuen Richtung. Dass hier abrupt das Licht ausging, ist tatsächlich eine große Chance für Land und Menschen. Hoffentlich wird es bemerkt…..