Fahren in Irland mit irlandnews.comBILD, auch bekannt als BLÖD, Wallraff´s bester Feind oder das publizierte gesunde Volksempfinden, macht mal wieder kleine Geschäfte mit der kleinen Angst und schürt die Furcht vor Linksfahren und Linksfahrern. Heute stellt Bild einen “Geisterfahrer aus Irland” an den Pranger, der seinen LKW bei Hennef auf der linken Straßenseite in einen entgegenkommenden BMW rammte. Bild weiß auch, warum der offensichtlich auch noch nikotinsüchtige Geister-Ire (“Geisterfahrer (58) aus Irland rauchte nach dem Unfall erst mal eine”) für diesen Unfall geradezu vorgesehen war: “Sein Leben lang schon fährt er auf der linken Straßenseite”.

Wetten, dass deutsche Rechtsfahrer auf der linken Seite deutscher Straßen mehr Unfälle verursachen als irische, englische oder indische Linksfahrer? Die Ausnahme , die das Vorurteil bedient, lässt sich natürlich auch finden, wie BILD gerade bewies. Und ja, wir kennen einen in Irland lebenden Deutschen, der einen gebrauchten Geländewagen zum Verkauf über 2000 Kilometer von Deutschland nach Irland fuhr, um drei Kilometer vor dem Ziel nach einer Pinkelpause auf die falsche, in diesem Fall die rechte Straßenseite zu fahren und dort einen ordentlichen Crash zu verursachen. Pech. Ausnahme. Marginalie.

Denn für gewöhnlich gilt: In 99 Prozent aller Fälle geht das Linksfahren der Rechtsfahrer und das Rechtfahren der Linksfahrer auf fremdem Terrain im Ausland gut – ja bestens. Das menschliche Gehirn kommt mit der Umstellung auf Linksverkehr in Irland oder Rechtsverkehr in Deutschland hervorragend zurecht. Denn das erste, was das Gehirn seinem Besitzer / seiner Besitzerin beim Einsteigen ins Auto im Gast- oder Ferienland signalisiert, ist: “Junge / Mädchen, pass jetzt gut auf. Es geht jetzt um nicht mehr und nicht weniger als um Dein Überleben”. Und wenn´s ums Überleben geht, ist der Mensch tatsächlich die Krone der Schöpfung!

Also: Nicht kirre machen lassen, selber ausprobieren!