Das irische Volk hat das letzte Wort über den europäischen Fiskalpakt, den von Deutschland angestoßenen neuen europäischen Stabiltätsvertrag, der auch unter dem Begriff “Schuldenbremse” bekannt ist. Ministerpräsident Enda Kenny unterbrach heute nachmittag die Sitzung des Parlaments in Dublin, um die Entscheidung der Regierung für eine Volksabstimmung bekannt zu geben.

Ob sich das irische Wahlvolk für den weiteren Abbau der nationalen Souveränität und strenge Haushaltskontrollen durch die europäischen Institutionen entcheiden wird oder ob die Regierung erneut so oft abstimmen lassen wird, bis das Ergebnis stimmt? Ob Irland den Weg der europäischen Integration weiter verfolgt oder sich doch noch auf die Seite Großbritanniens schlägt, dessen Premier Cameron den Stabilitätspakt vor Wochen unter großem Getöse ablehnte? Wir werden sehen. Am Wochenende werden die Regierungschefs der EU-Mitgliedsländer den Stabilitätspakt unterzeichnen. Bislang bleiben Großbritannien und Tschechien außen vor. Irland könnte folgen. Zumindest steht dem Land nun innenpolitisch heiße Wochen bevor, bis das Referendum ausgezählt ist. Der neue Europa-Vertrag soll anfang 2013 in kraft treten.