Der Frost in Irland hat milden Temperaturen um zehn Grad Platz gemacht, die Wasserleitungen sind landesweit wieder aufgetaut, das Wasser fließt, doch erst jetzt wird die Insel von dramatischer Wasserknappheit heimgesucht: In vielen Landesteilen, vor allem auch in den Ballungsgebieten von Dublin und Cork, sind die Haushalte ohne Trinkwasser oder müssen mit halbtageweisen Versorgungsstopps auskommen. Die Gründe: Viele Leitungen sind vom Frost leck geschlagen, zudem ließen hundertausende Haushalte während der Frostperiode die Wasserhähne ganztags offen, um das Einfrieren zu verhindern. Dieses Wasser fehlt nun.

Die letzten Tage brachten schwere Regenfälle bis zu 50 Millimeter und verursachten vielerorts  Überflutungen – und dennoch sind die öffentlichen Wasser-Reservoirs leer, viele Millionen Liter Wasser versickern im Boden oder beschädigen Häuser und Wohnungen, weil die Leitungen den schnellen Temperaturanstieg um 25 Grad nicht ausgehalten haben und geborsten sind. Die Wasserlecks sind nach Angabe der Behörden kurzfristig nicht in den Griff zu bekommen, Irland muss über Wochen hinweg mit Engpässen rechnen – und die Prämien für Gebäude- und Hausratversicherungen werden drastisch um bis zu 15 Prozent steigen, weil die bereits reklamierten Frostschäden Millionensummen verschlingen.

Die Temperaturen haben sich auf einem angenehmen Niveau eingependelt, das man jahreszeiten-typisch nennen kann. Die Menschen auf der Insel fürchten sich derweil vor der Rückkehr der Kälte. Im Januar, so hört man in zahlreichen Gesprächen über das Wetter, soll Väterchen Frost das Regime auch auf der Grünen Insel wieder übernehmen. Aus Deutschland erreichen uns derweil Nachrichten, dass das Thermometer noch im alten Jahr auf bis zu minus 20 Grad sinken soll. Leute, zieht Euch warm an!