Der Beara Way bei Adrigole, West Cork, Irland.

Winter-Wandern in den Bergen Irlands ist ein ganz besonderer Spaß. Die Monate November und Dezember haben reichlich Regen gebracht, auch der Januar geizt nicht mit Nässe. Wir sind unterwegs in den Caha Mountains. Der Wind pfeift, Sprühregen, die Temperaturen mild. Gummistiefel mit Fußbett ersetzen die Wanderschuhe. Es ist keine Seltenheit, dass wir bis zu den Knien im Moorboden versinken. Das Wasser steht fußhoch auf den Bergwiesen, Steine und Grund sind glitschig. Besondere Vorsicht schadet in diesem Terrain bei diesem Wetter nicht.

Die Wassermassen haben aus der Alternativ-Route des Beara Way zwischen Glengarriff und Adrigole ein Flussbett gemacht, die Erosion an dem mit großen Baggern bearbeiteten Berg oberhalb von Coomerkane zerstört den mit viel Aufwand erst vor zwei Jahren gegrabenen neuen Aufstieg. Das war sicher keine Meisterleistung des Wegebaus. Die Wassermassen reißen Erde und Geröll mit sich hinab in Richtung Tal. Auch Wege wollen in Irland mit Respekt vor den Kräften der Natur angelegt sein. Brachiale Eingriffe hinterlassen brachiale Spuren der Zerstörung. Zum Genießen dagegen der Abstieg hinunter nach Adrigole auf der Beara Peninsula. Vor uns der Healy Pass, der Naturhafen von Adrigole. Dahinter der Hungry Hill, Angry Hill. Massiv, majestätisch.

Die Nässe wird weichen, das Grün kehrt auf die Berge zurück, die Tage werden länger, die Temperaturen steigen: Wir bereiten die neue Wandersaison vor, erkunden neue Routen an einsamen Orten mit Ausblicken, wie sie der Bus-und-Auto-Tourist nie kennen lernt. Wir freuen uns auf die Wander-Saison 2012: Ende März geht es los. Lust mitzuwandern? Wandern in Irland mit Wanderlust. Alle Termine gibt es in der Randspalte rechts oder hier: www-irland-wandern.de

Wandern_in_Irland_mit_Wanderlust_Markus_Baeuchle

Im Erosionsgraben. Blick hinunter nach Coomerkane.