News aus Irland immer aktuellHartnäckig halten sich die Gerüchte über eine keltische Fußball-Europa-Meisterschaft 2020 in Irland, Schottland und Wales, Irland höchstes Pub ist abgebrannt, Dublin erhält eine neue Touristen-Meile : Die Sonnntags-News aus Irland kurz und knapp in unserem Wochenrückblick von Tom Brütting.

 

 

Fußball-Europameisterschaft 2020 in Irland und anderswo?

Fußball in IrlandEine Aussage von UEFA-Präsident Michel Platini hat Überlegungen neuen Aufschwung gegeben, die Fußball-EM 2020 in Schottland, Irland und Wales auszurichten. Platini hatte erklärt, er werde nicht für die Türkei als EM-Ausrichter votieren, sollte Istanbul vom IOC mit der Ausrichtung der Olympischen Spiele im selben Jahr betraut werden. Die Chancen des Stadt am Bosporus auf den Zuschlag für Olympia sind deutlich gestiegen, seit die Bewerbungen von Doha und Baku abgelehnt wurden. Im Rennen sind nun noch Tokio, Madrid und Istanbul, wobei der Bewerbung Madrids auch aufgrund der wirtschaftlichen Probleme des Landes nur mehr geringe Chancen eingeräumt werden. Erste Gespräche zwischen den Fußballverbänden von Irland, Schottland und Wales haben bereits stattgefunden, eine Entscheidung über eine Bewerbung wird aber auf jeden Fall noch einige Monate auf sich warten lassen. (Quelle: RTE)

 Republikanische Dissidenten sind „Feinde Irlands“

Der stellvertretende First Minister Nordirlands, Martin McGuinness, hat beim Ard Fheis der Sinn Fein in Killarney, County Kerry, zu einem verbalen Rundumschlag gegen republikanische Dissidenten ausgeholt. In seiner Rede erklärte McGuinness vor den Delegierten, dass alle, die gegen den Friedensprozess arbeiteten und sich an sinnlosen Gewalttaten wie etwa Mordanschlägen auf nordirische Polizisten beteiligten, Feinde Irlands seien. McGuinness nahm besonderen Bezug auf die Anschläge auf die beiden Polizisten Carroll und Kerr. “Diejenigen, die an diesen Gewaltakten beteiligt waren, glauben nicht eine Minute, dass sie die irische Wiedervereinigung voranbringen und außerdem wissen sie, dass die Übereinkommen, die wir ausgehandelt haben sicher und dauerhaft sind.“ (Quelle: Belfast Telegraph)

Polizei vernetzt Suche nach vermissten Kindern

“Child Rescue Ireland Alert” ist der Name eines neuen Systems, mit dem die irische Polizei die Suche nach vermissten Kindern vor allem in den ersten Stunden beschleunigen will. Sobald die Möglichkeit besteht, dass das Leben eines abgängigen Kindes in ernster Gefahr ist, werden künftig der CRI-Alarm ausgelöst und ein Bild oder eine Beschreibung und zusätzliche Hinweise über mögliche Entführer oder tatrelevante Fahrzeuge über elektronische Anzeigetafeln der National Roads Authority, von Irish Rail, Bus Éireann, und Dublin City Council verbreitet. Außerdem sollen entsprechende Pressemitteilungen an Printmedien, Radio, Fernsehen und an soziale Netzwerke verteilt werden.  „Die ersten Stunden einer Entführung sind entscheidend“ erklärte Garda Commissioner Martin Callinan, der hofft, dass das neue System helfen wird Leben zu retten. (Quelle: Irish Examiner)

Millionenvertrag mit McDonalds

Über 40.000 Tonnen irisches Rindfleisch gehen Jahr für Jahr beim bekanntesten Bulettenbrater der Welt über den Tresen. Jetzt hat McDonalds einen neuen Vertrag mit seinem langjährigen Geschäftspartner Dawn Meats abgeschlossen. Der Fünfjahresvertrag mit einem Gesamtvolumen von über 300 Millionen Euro beinhaltet unter anderem die Verarbeitung von bis zu 18.000 Tonnen Rindfleisch. Bisher war das irische Rindfleisch in Großbritannien oder auf dem europäischen Festland zu Burgern verarbeitet worden, doch eine neue Marktanalyse von McDonalds sah nicht nur die Notwendigkeit einer neuen Anlage zur Fleischverarbeitung sonder auch den wachsenden Bedarf in Irland. Und so entsteht zur Zeit eben zu diesem Zweck eine Fertigungsanlage im County Waterford. Dawn Meats investiert 14,5 Millionen Euro in den Bau der neuen Fabrik. (Quelle: RTE)

Höchstgelegenes Pub durch Feuer zerstört

Das „Top of Coom“, das in dieser Woche in Flammen aufging, war sicher nicht das schönste Public House Irlands, wohl aber das höchstgelegene. Zumindest war das stets die Position der Inhaberfamilie Creedon, die mit „Johnnie Fox’s“ Pub bei Dublin eine stete Höhenrivalität pflegte. Das Feuer im „Top of Coom“, das 1045 Fuß hoch direkt auf der Grenze zwischen Cork und Kerry liegt,  war am Montagabend ausgebrochen. Bis die Rettungsmannschaften eintrafen, stand das Gebäude bereits lichterloh in Flammen. Rund sieben Stunden kämpften die 15 Feuerwehrmänner gegen die Flammen, konnten aber die Zerstörung des Pubs nicht verhindern. Die Konsequenz: Zumindest bis zur Renovierung des Topf of Coom darf sich Johnnie Fox’s ganz unbestritten als höchtgelegenes Pub in Irland bezeichnen. (Quelle: The Journal)

Eine neue goldene Meile quer durch Dublin

Vier Millionen Euro investiert Dublin in den Tourismus. Für diese stolze Summe könnte man ein Museum bauen, neuen Busse anschaffen, unzählige Führer einstellen und noch viel mehr. Was tut Dublin? Die irische Hauptstadt weist einen neuen Weg aus, auf dem Touristen die westliche Innenstadt vom Trinity College bis hin zum Kilmainham Gaol erkunden können. Wofür die stolze Summe von vier Millionen Euro genau aufgewendet wird, geht aus der Anündigung noch nicht hervor, wohl aber, dass an der Strecke ein interaktives Besucherzentrum entstehen soll. Die Inbetriebnahme des Weges ist für den Sommer 2013 veranschlagt, der Name des neuen Tourist Trails „Golden Mile“ dürfte der Höhe der Investitionen geschuldet sein. (Quelle: Irish Independent)

Jedward gehen in Baku baden

Wie symbolhaft das Ende ihres Auftritts wirken würde, hätten sich die Jedward-Zwillinge nicht träumen lassen, als sie gestern abend im aserbaidschanischen Baku mit der Startnummer 22 ins Rennen um die Krone des Eurovision Song Contests gingen. „Waterline“ lautete der Titel der durchaus eingängigen Nummer, die wie schon im Vorjahr vor allem von der Tanzvorstellung der Brüder John und Edward lebte. Ohne die typische Jedward-Tolle sprangen die Vertreter der grünen Insel mit dem Schlusstakt ihres Songs unter den auf der Bühne plätschernden Springbrunnen und standen buchstäblich wie begossenen Pudel vor den 110 Millionen Zuschauern.  Gerade einmal 46 Punkte konnten Jedward einheimsen, das reichte am Ende nur  für einen enttäuschenden 19. Platz. Doch das wird die beiden Blondschopfe aus Dublin wohl kaum bekümmern, schließlich haben sie angedroht, solange wieder zu kommen, bis sie gewonnen haben.

Irlandnews.com

 

Der Autor: Tom Brütting ist in Augsburg als freiberuflicher Journalist und PR-Berater tätig. Seit einer Schulexkursion auf die grüne Insel im Jahr 1991 ist er Irland hoffnungslos verfallen und hat das Land seitdem rund zehnmal besucht – zwei Auslandssemester an der National University of Ireland Galway inklusive. Im Herbst 2010 setzte er mit der Website www.gaelnet.de eine lange gehegte Idee in die Tat um. Gaelnet wertet irische Nachrichten für deutschsprachige Leser aus.

Fotos: Google; privat.