Die Heilige Quelle der Heiligen Brigid in Liscannor, West-Irland. Wann haben Sie zuletzt ein Opfer gebracht? Wann ein Gelöbnis oder ein Gelübde abgelegt? Einen Ort oder eine höhere Macht mit einer Votivtafel oder einem Votivbild um Beistand gebeten? Vielleicht noch nie? Rituale dieser Art erscheinen uns heute archaisch, erinnern an Epochen innigen Glaubens oder tiefen Aberglaubens. Wer von Liscannor im County Clare zu den Cliffs of Moher fährt, sieht am Fuß des Aufstiegs sicher die Säule von O`Briens Monument. Gleich daneben übersieht man leicht das Sanctuary, das Heiligtum der Gegend: Die Heilige Quelle der St. Brigid und die Heilige Grotte am Fels mit all den Opfergaben und Bekundungen von Gelübden.
Bitt- und Dank-Opfer: Traditionell kamen und kommen die Gläubigen aus dem ganzen County Clare und von den Aran-Inseln an den vier festgelegten Tagen im Jahr zum Sanctuary, um die Heilige Brigid von Kildare um Beistand zu bitten, um die ersehnte Rettung aus der Not, um die Linderung des Schmerzes, die Heilung von kranken Verwandten, oder auch, um für die erfolgte Rettung zu danken.
Ort der Hoffnung: Die Heilige Quelle von Liscannor zieht noch heute die Menschen an, weil sie im Ruf steht, ein Ort der Heilung zu sein. Die Heilige Brigitte, so meinen die irischen Katholiken, hat´s drauf. Sie diente schon den Kelten als Gottheit, war die Patronin der keltischen Druiden und genießt hohes Ansehen in der katholischen Heiligenhierarchie. Immer wieder wurden am Brigitten-Häuschen von Liscannor Krücken gefunden — zurückgelassen von anscheinend geheilten Pilgern.
Am 1. Februar feiert Irland Imbolc und den Brigids Day zu Ehren der Göttin oder der Heiligen Brigid. Im folgenden ein paar Eindrücke vom Heiligen Ort der Leute von Clare:
Der Herr trägt die Last der Kreuze und Rosenkränze
Moderner Schmuck und altes Leiden
Die wärmende Wirkung des Rosenkranzes
Die wärmende Wirkung des Wollpullovers
Madonnen, Christus-Figuren, Votivkarten, Votivbilder, Rosenkränze, Schmuck, Fotos, und, und, und. Die Hoffnung lebt.
Alle Fotos: © Markus Bäuchle
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Die gute alte Bride :-) Göttin des Frühlings (Imbolc) und Beschützerin von Heim und Herd. Und wie so viele heidnische Gottheiten christianisiert.
Ich war einst vor vielen, vielen Jahren in der kleinen Liscannor-Höhle der guten Bridget – irische Freunde erzählten mir, dass das Trinken des Wassers und eine kleine Gabe jeden Wunsch zu eben Heim und Herd erfüllen solle. Alles andere sei christlicher Unsinn.
Das murkige Quellwasser trank ich nicht, benetzte aber meine Lippen damit (ohne Herpes zu kriegen), warf ein paar Münzen in die Quelle und sagte: Bride, for cookies sake, I want a house of my own! Tired of renting! Thanks.
Etwa ein Jahr später zog ich in mein eigenes Haus.
Na bitte.
Ich behalte immer noch das alte keltische St. Bridget’s Cross über der Tür meines Hauses … man weiß ja nie …
Die Macht des Glaubens – und das mir als Atheistin.
Ich hänge auch immer noch irgendeine Gabe an jeden Feenbaum, der mir in die Quere kommt. Habe aber noch keinen Lottofee-Baum erwischt …
Eines Tages, eines Tages … :-D
Tolle Bilder – Danke – und so nette Bildunterschriften….