Farmer Irland

Irische Ikonen der Gegenwart: Padraig Jim holt seine acht Kühe mit dem Traktor von der Winterweide auf die Farm zurück. Das idyllische Bild vom Kleinbauern, der sich liebevoll um Tier und Scholle kümmert, ist für das irische Agrar-Business von großer Bedeutung. Das schöne Kerrygold-Image lässt sich gut vermarkten und verleiht irischer Milch, irischer Butter und irischem Rindfleisch den Glorienschein von Gesundheit, Sorgfalt und ehrlicher harter Arbeit.

Im Jahr 2020 gab es laut Farm Census 135.037 Farmen in Irland – 4823 weniger als zehn Jahre zuvor. Die zwölf Prozent der größten Farmen produzierten 62 Prozent aller Erzeugnisse auf 29 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche. Der Trend zu Großfarmen hält an, während die Bauernverbände sich bevorzugt als die Vertreter der Kleinbauern präsentieren. Die kleinen Bauern haben eine Perspektive, wenn sie sich spezialisieren, wenn sie direkt ab Hof verkaufen und der Wachstumsspirale entrinnen.

Ein Drittel der irischen Farmer war 2020 laut Farm Census älter als 65 Jahre, sieben Prozent waren jünger als 35, 13 Prozent waren Frauen.  74.150 Farmen produzierten Rindfleisch, 17.435 Lammfleisch, 15.319 Milch und 4.567 pflanzliche Nahrung. Die Zahl der Nutztiere 2020 in Irland: 16,5 Millionen Hühner, Gänse, Enten und Truthähne; 7,3 Millionen Rinder, 5,5 Millionen Schafe und 1,6 Millionen Schweine.

Große Unruhe herrscht unter Irlands Bauern nach wie vor wegen der klimapolitischen Ziele der Regierung. Denen zufolge müsste die Landwirtschaft den Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 um 30 Prozent reduzieren. Das böse Wort vom Keulen der Rinderbestände machte lange die Runde. Inzwischen scheint zumindest geklärt, dass der Viehbestand der sogenannten “nationalen Herde” behutsam reduziert werden soll.

Foto: Markus Bäuchle (Das Foto entstand im Januar 2023 auf der Beara Peninsula im County Cork)