Die stillen Orte Irlands (13 und vorläufiges Ende).  In den ruhigen Wintermonaten haben wir hier auf Irlandnews in loser Reihenfolge einige unserer stillen Lieblingsorte in Irland vorgestellt. Ein aufmerksamer Leser merkte kürzlich an, dass wir großes Gewicht auf Friedhöfe gelegt hätten und dass es dort naturgemäß ruhiger zugehe, weil zumindest die Bewohner keinen Krach mehr machen. Abgesehen davon, dass traditionelle irische Friedhöfe eine ganz besonders ruhige und beruhigende Ausstrahlung haben: Der Mann hat recht.

Zum Ende unserer kleinen Serie am Ende dieses Winters will ich das Terrain deshalb öffnen und alle Irland-Besucher ermuntern, ihre eigenen stillen Orte abseits der Rennstrecken Küste-rauf-Küste-runter zu suchen und zu finden. Das an der langen Leine geführte Abfahren der immer gleichen Sehenswürdigkeiten und Attraktionen hält allzu wenige Überraschungen bereit. Deshalb heute:

Irlands einsame Küsten, Strände und Berge
Vielerorts auf der grünen Insel

Genau genommen können wir vielerorts in Irlands ländlichem Westen an der Atlantikküste stille Orte finden. Sie liegen nur ein paar hundert Meter oder wenige Kilometer entfernt von den ausgewiesenen Touristen-Routen wie dem Not so Wild Atlantic Way. Wir gelangen in stille Landschaften, in denen wir wieder in die große Konversation mit den nicht-menschlichen Lebewesen und der Natur eintreten können, mit Pflanzen, Tieren, Flüssen, Felsen, dem Meer.  Ich gehe einige hundert Meter aus dem Haus und höre den Wellen zu.

Klar, es ist nicht überall einfach: Zäune und Tore versperren viele Wege in die offene Landschaft. Wir benötigen Einfühlungsvermögen, Zeit, Geduld, manchmal ein wenig Mut, eine freundliche Unterhaltung mit den Landbesitzern, und am besten eine gute Vorbereitung. Es lohnt sich.

In über 20 Jahren habe ich in den Bergen ausschließlich friedliche Tage verbracht. Dort oben, oberhalb der Sorgengrenze, gibt es keinen Streit, kein Missverständnis und keine Disharmonie. Der Regen und die Sonne nehmen nichts persönlich. Der Wind will nicht Recht haben. Ihm zuzuhören lehrt Demut. Wer auf den Klippen sitzt, am Strand, und auf das Meer hört, wird die große Ruhe in der Stille erkennen – friedliche Ruhe. Beginnen wir wieder mit dem Zuhören.

Eure stillen Orte

Als LeserInnen seid Ihr eingeladen, Eure eigenen stillen Orte zu zeigen: Im Spätherbst 2023 machen wir weiter mit der Serie. Deine Mail mit Foto und kurzer Beschreibung bitte an markus@irlandnews.com.

Foto:  Markus Bäuchle; am Strand in der Bantry Bay