Irische Ikonen. Am Meer stehen. Ganz nah. Die Zeit vergessen. Dem ewigen Takt der Wellen zuhören. Dort kommen wir her. Das erklärt unsere Sehnsucht. Der Atlantik gibt Leben und er nimmt Leben. Er will immer respektiert sein.
Der Atlantik macht die kleine Insel Irland zum neuntgrößten Flächenstaat in Europa.
Foto: Markus Bäuchle
Ein sehr stimmungsvolles Foto. Hört man aufmerksam dem Wellenrauschen zu, lassen sich viele verschiedene Klänge heraushören: Unbeschwerte und fröhliche Melodien oder (je nach Tages- und Jahreszeit, Wind und Wetter) unheimliche, dröhnende, oder klagende Akkorde. Und jede einzelne Felsformation streut einen anderen Schall. Der Atlantik ist immer lebendig – und vermittelt unendliche Präsenzen und Faszinationen: Stille. Unruhe. Sichtbares und Unsichtbares. Tiefe. Reflexionen. Spiegelungen…
Ein altes irisches Gedicht:
Seekinder
Ich künd euch, Männer Irlands: Wir
Sind von dem Volk der See
Und folgen, rastlos, windgepeinigt, nie
Einem eignen, nur des Wassers Willen.
So wie die große Seeflut kommt und geht,
So wechseln in uns die Gezeiten;
Und ständig kreischen hoch über uns
In kreischender Luft die Möwen.
Sie klagen, zur Einsamkeit verdammt,
Und rufen die uralten Worte,
Die, nur ein einziges Mal vernommen,
Verwischen die Grenzen der Welt.
Es sind die Worte, die von Leid
Kündeten einst den Königen
Und Königinnen gramgebeugt,
Die über die Menschenwelt herrschten
Und doch auf Irrfahrt zogen; während wir
Wellen sind auf eben dieser See,
Vom Wind zu Gischt emporgehoben
Und gleich vom selben Wind verweht.
Viele Grüße aus Norddeutschland von
Sandra