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John Moriarty

In Teil 5 der Serie über den irischen Philosophen und Schriftsteller, Dichter und Mystiker John Moriarty teilt Amanda Carmody ihre Erinnerungen an den großen Philosophen, der ihr geliebter Onkel war. Wir haben Amanda gebeten, für Irlandnews über John Moriarty zu schreiben, um diesen tiefgründigen Denker einem breiteren deutschen Publikum näher zu bringen. Amanda beschreibt den unkonventionellen Einsiedler John als einen sanften, freundlichen und weisen Mann, der immer im Augenblick präsent war: „Ich habe John sehr geliebt. Ich liebe es, dass er so war, wie er war, dass er gute und schlechte Tage erlebte, dass er seine Widersprüche und Unvollkommenheiten so ehrlich lebte, wie er nur konnte, und dass er seine Wildheit auf eine radikal gewaltfreie Weise integrierte.“

Amanda Carmody

Amanda Carmody und ihre Mutter Phyllis, die Schwester von John Moriarty. Amanda ist eine Nichte von John Moriarty, eine Tochter seiner jüngsten Schwester Phyllis. Sie verbrachte die ersten Jahre ihres Lebens auf dem Anwesen der Moriartys in Leitrim Hill. Ihre Verbindung zu John begann bei seinen Besuchen in der Heimat und vertiefte sich in späteren Jahren, als er zurückkehrte, um an der Seite des Mangerton Mountain in der Nähe von Killarney zu leben. Seit seinem Tod hat sie sich in sein Schreiben vertieft. Amanda leitet eine sehr aktive Facebook-Community-Gruppe, die sich mit den Weisheitslehren von John Moriarty beschäftigt.

Amanda erklärt die Grundzüge von Johns Werk, das 18 Jahre nach seinem Tod aktueller denn je ist. John Moriarty sah den Zustand unseres Planeten und unsere aktuellen Multikrisen als in uns allen gespiegelt und präsent. Sein Credo: Wir sind alle miteinander verwandt, Menschen, Tiere, Pflanzen und Felsen sollen dementsprechend friedlich miteinander leben. Unser schöner Planet Erde ist das wahre Paradies – wir müssen nur lernen, es zu erkennen. Die in den Text integrierten Videos geben uns die Gelegenheit unmittelbarer zu erfahren, wer John Moriarty war, wie er lebte, was er dachte, wie er sprach und gestikulierte. Die Videos sind bisher nur in englischer Sprache verfügbar. Wir wollten dennoch nicht auf sie verzichten und arbeiten daran, mehr von Johns Texten, Vorträgen und Interviews in deutscher Sprache verfügbar zu machen.

 

Amanda, Sie sind die Nichte von John Moriarty; Ihre Mutter Phyllis ist die Schwester von John. Als Kind haben Sie viel Zeit mit Ihrem Onkel verbracht. Sein Denken und seine Sicht des Lebens haben Sie tief beeinflusst. Heute kümmern Sie sich um Johns philosophisches und literarisches Erbe und arbeiten daran, sein Denken möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen.

 

Amanda, wie erinnern Sie sich an John?

Ich erinnere mich an John mit einem großen Sinn für Spaß, Zuneigung und Zärtlichkeit. Er war immer voller Leben, aufmerksam und im Moment präsent. Am besten erinnere ich mich an ihn in drei verschiedenen Phasen meines Lebens: als kleines Kind, als Teenager und als ich in meinen Dreißigern war.

Ich hatte das Glück, auf dem Moriarty-Gehöft in Leitrim Hill zu leben, bis ich im Alter von vier Jahren eingeschult wurde. Mein Vater war Student und die meiste Zeit lebte ich dort mit meiner Mutter Phyllis und meinen Großeltern Mary und Jimmy. Ich habe also das Glück, in meinen ersten Lebensjahren an demselben Ort und von einigen der Menschen und Tiere aufgezogen worden zu sein, die auch John als Kind aufgezogen haben.

John Moriarty und Amanda Carmody

Amanda und John

Ich habe einige sehr einfache frühe Erinnerungen an John, als er aus Kanada nach Hause kam, um seine Eltern zu besuchen. Auf mich wirkte er riesig. Meine allererste Erinnerung an John ist, wie er durch die offene Tür des Bauernhauses ging. Ich war ein kleines Kind, das auf dem Boden saß, und John musste sich bücken, um durch die Türöffnung zu passen. Er war nicht nur ein großer Mann, sondern hatte auch eine kräftige Statur und einen riesigen Kopf mit wildem, lockigem Haar, was den Eindruck erweckte, er sei viel größer als er tatsächlich war.

Ich erinnere mich daran, dass ich auf seinen Schultern saß und mir so hoch vorkam, dass ich das Gefühl hatte, ich könnte den Himmel berühren. John hatte eine unbestreitbare Präsenz, wenn er einen Raum betrat. Ich nehme an, man könnte es Charisma nennen, aber das ist nicht ganz das richtige Wort, denn er war sich seiner selbst nicht bewusst. Schon als kleines Kind schien ich das zu spüren, und meine Tante Babs hatte das wohl auch. Es lag etwas sehr Altes in der Art, wie sie sprachen, und eine Würde darin, wie sie sich verhielten.

Wir zogen in unser eigenes Haus in der Nähe, als ich fast vier Jahre alt war. Ich erinnere mich daran, wie ich mit John nachts die Straße entlang ging, um die Weihnachtskerzen in den Fenstern des Bauernhauses anzuzünden, aber ich habe keine Erinnerung an das Gespräch, über das John in Sechs Geschichten schreibt. Wie seltsam ist es doch, die Worte von John zu lesen und zu überlegen, welche Bedeutung sein Rat an die kleine Amanda in diesem Gleichnis hat, sein Rat an uns alle. Für mich ist es eine Passage darüber, wie sehr wir durch die Bedingungen und Erwartungen anderer eingeschränkt werden:

Und dann, immer noch auf der Straße, die meine Füße so gut kannten, erinnerte ich mich Amandas Antwort. Ja, sagte sie müde, „alle sind total verrückt nach mir.“  Amandas Überdruss, so geliebt zu werden. Warum,  fragte ich mich. War es, dass all diese Liebe sie nötigte, sie erstickte? Hat sie ihr alles genommen, außer ihrer Anmut? Wurde sie dadurch zu einer perfekten kleinen Puppe, mit der jeder spielen wollte? Betrog diese Liebe sie vielleicht, raubte ihr die dunklen Impulse zu Auflehnung und Unabhängigkeit? Hat diese Liebe ihr so viel geraubt, was sie von Natur aus hätte sein können? Würde sie, wenn sie sich mit ihnen verbündete und ihrer Sicht auf sie zustimmte, am Ende einseitig auf der Seite der Engel stehen? Wurde Amanda von dieser Liebe ausgesaugt? Von einer Art von Liebe? Von einer Art Liebenswürdigkeit?‘

Ich habe so reiche Erinnerungen daran, wie ich auf der Farm und auf den Feldern aufgewachsen bin und wie ich durch die Moore um Leitrim Hill gestreift bin. Wie John schien auch dieser Ort einen ganz eigenen Charakter und Rhythmus zu haben, der mir damals unbekannt war. Heute weiß ich, dass es eine privilegierte Existenz war, es war das Ende einer Ära. Die Geräusche, die Gerüche und die Geschmäcker der Kindheit scheinen nie wirklich zu verschwinden, weil sie so tief in der Psyche verankert sind. Der Geruch von frischer Milch, gemähtem Heu, Heidekraut im Moor, ein Torffeuer im Kamin, frischer Stallmist.

Das Geräusch meiner Großmutter, die über den Hof ihre Hühnern ruft, das Zischen, wenn Jimmy mit der Sichel die Binsen schneidet, die rhythmische Musik meiner Mutter, die eine Kuh von Hand in einen Blecheimer melkt, das Atmen und Wiederkäuen der Kühe in ihren warmen, geschützten Ställen. Der schiere Zauber, ein eintägiges Küken in die Hand zu nehmen oder die Finger in den Mund eines neugeborenen Kalbes zu stecken, es war einfach himmlisch. Ich staune über die Freiheit, die wir damals hatten, um die Tiere kennen zu lernen, um an den Flussufern und auf den Feldern herum zu streifen und sie zu erkunden. Und dann war da noch der Geschmack von warmer Milch, frisch gebackenem Fladenbrot und zerdrückten Brombeeren, der mir immer in Erinnerung bleiben wird. Es ist seltsam zu wissen, dass dies die gleichen Erfahrungen waren, die John Moriarty verzauberten, als er auf Leitrim Hill aufwuchs.

 


 

JOHN MORIARTY – HINTERGRUNDINFORMATIONEN

John Moriarty war ein irischer Schriftsteller und Philosoph, der für seine tiefgründigen Einsichten und seine mystische Sicht auf das moderne Leben bekannt war. Er wurde am 2. Februar 1938 in der Grafschaft Kerry geboren und starb dort am 1. Juni 2007. John Moriarty war kein Philosoph europäischer Denktraditionen. Er dachte, meditierte und lebte die Überwindung der Trennung von Mensch und nichtmenschlicher Natur. Er war zugleich Mystiker, Mythenforscher, Geschichtenerzähler und Schamane. John Moriarty lebte ein ungewöhnliches Leben und hinterließ ein reichhaltiges Werk, das uns tiefe Einblicke in die Conditio Humana, über das drohende Scheitern des Spezies Mensch und über mögliche Auswege aus der Sackgasse gibt, in der wir uns heute befinden.

Ziel dieser Serie über John Moriarty ist es, sein Leben und Werk im deutschsprachigen Kulturraum bekannt zu machen. Wer uns dabei unterstützen will, ist willkommen. Email bitte an info@irlandnews.com. Wer würde gerne einzelne Vorträge übersetzen? Wir suchen auch einen Verleger, der es wagt, John Moriartys Bücher endlich in deutscher Sprache zu publizieren.

Weitere Informationen über John Moriarty und sein Gesamtwerk in englischer Sprache finden Sie hier:

* Amanda Carmody betreibt eine sehr aktive Facebook-Gruppe mit täglichen Beiträgen über John Moriarty. Weil es für einen guten Zweck ist, hier – als Ausnahme von unserer Politik – ein Link von Irlandnews zu der John Moriarty Facebook-Gruppe. Klicken Sie auf .

* Die offizielle Website von John Moriarty: www.johnmoriarty.ie.

* The Lilliput Press: John Moriartys Bücher (bisher alle auf Englisch) werden von dem irischen Verlag The Lilliput Press in Dublin veröffentlicht. Einen guten Überblick über Johns Bücher und Hörbücher erhalten Sie auf der Website des Verlags.

 


 

In späteren Jahren, wenn ich eine schwere Zeit durchmachte, erinnerte mich John immer daran, wie sehr ich von meinen Großeltern, Mary und Jimmy, geliebt wurde. Ich fühlte mich von ihnen behütet und genährt. Der Ort selbst scheint diese Wirkung auf die Menschen zu haben, die mit dem Haus auf dem Hügel, den Feldern, dem Fluss, den Vögeln, dem Moor, der Tierwelt und den Haustieren verbunden waren. Meine Mutter erzählte mir kürzlich, dass die Kerzen, die in Moriartys Fenstern angezündet wurden, weithin sichtbar waren. Das war zu einer Zeit, als es noch kein elektrisches Licht in der Region gab. Meine Tante Babs, die in England lebte und arbeitete, vermisste ihr Zuhause zur Weihnachtszeit schrecklich und es tröstete sie, dass „die Kerzen heute Abend auf dem Hügel brennen“. Madeline, die in Lenamore lebte, konnte sie sehen, Phyllis, die am Ende der Straße wohnte, konnte sie sehen, und selbst diejenigen, die sie nicht sehen konnten, wussten, dass sie an Weihnachten den Weg auf einer dunklen Straße beleuchten würden.

Ich kann nicht behaupten, dass ich in meinen Teenagerjahren immer stolz auf meine Moriarty-Wurzeln war. Zu dieser Zeit wollte ich einfach nur dazugehören und „normal“ sein, und ein Moriarty zu sein, widerspricht diesem Bestreben. Es war Segen und Fluch zugleich, in das Haus von Mary und Jimmy hineingeboren zu werden. Im Nachhinein betrachtet war John nicht einmal das wildeste Mitglied der Familie. Sie alle schienen die Unfähigkeit zu besitzen, sich anzupassen, eingezäunt zu sein oder in konventionelle Lebensweisen gezwängt zu werden. Es dauerte eine Weile, bis ich mich damit anfreunden konnte und lernte, meine Wurzeln in der Wildheit zu schätzen. Jetzt sehe ich es so: Ein(e) Moriarty zu sein bedeutet, auf einem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn zu wandeln und von vielen Menschen missverstanden zu werden. Mit seiner wilden Natur, seiner hohen Sensibilität und seinem außergewöhnlichen Intellekt kämpfte John darum, seinen Platz in der Welt zu finden. Er arbeitete daran, die Höhen und Tiefen seiner Erfahrungen zu integrieren und zu akzeptieren, wer er war. John schreibt in Night Journey to Buddh Gaia

„Es ist die längste und schwierigste aller Reisen, diese Reise dorthin, wo wir sind.“

Obwohl er in seiner akademischen Karriere in Kanada erfolgreich war, fühlte sich John schließlich eingeengt und hatte andere Sehnsüchte, denen er nachgehen wollte. Er war dreiunddreißig, als er beschloss, die akademische Laufbahn aufzugeben und in den Westen Irlands zurückzukehren. John erklärte, dass er sich eingeengt fühlte wie in einem zu kleinen BLumentopf und daher das Bedürfnis hatte, sich in wilder Erde auszupflanzen und zu nähren. Das bedeutete, nach Hause zurückzukehren, um sich mit seinen heimatlichen Wurzeln zu verbinden und seine Buschseele zu finden. Damit meinte er sein ungezähmtes, wildes und ursprüngliches Empfinden der Seele jenseits aller gesellschaftlichen Prägungen und Erwartungen.

 

Leitrim Hill war tief in Johns Psyche verankert, das Staunen und die Mühsal, dort aufzuwachsen, hatten ihn geprägt. Es war ein Ort, an dem die Türen und Tore weit offen standen und jeden Moment ein Nachbar oder dessen Pferd hindurch kommen konnten. Das spiegelt auch etwas von Johns eigenem Wesen wider. Er konnte sich nicht vor der Realität verstecken, nicht vor seiner eigenen wahren Natur.

Dank seiner Mutter gab es immer eine Willkommens-Tasse Tee und viel Gesprächsstoff, oft mit einer guten Portion Sarkasmus und Humor, sie nahm normalerweise kein Blatt vor den Mund. Ein Nachbar erinnert sich: „Mary war sehr lustig, sie war wie der Tommy Tiernan des Ortes.“ Dann gab es Tage, an denen sie interessante und lebhafte Gespräche über Religion und Politik führte. John schrieb: „In unserem Haus wurde viel geredet. Diese Gespräche arteten niemals in Höflichkeit aus, nicht einmal in Gegenwart von heiligen Dingen.“ Natürlich machte sie sich Sorgen um ihren Sohn John. Zuerst dachte sie, er könnte Landwirt werden und die Familienfarm übernehmen, aber John hatte andere Vorstellungen. Er sollte Lehrer werden, er ging zur Universität, er war obdachlos, er war Professor, er war Gärtner, er war Moderator, er hatte Liebeskummer, er war Einsiedler und Schriftsteller. John hat viel von seiner Mutter geerbt, sein Haar, seinen scharfen Verstand und seine Art, mit Worten umzugehen. Wenn John zu Hause zu Besuch war, kamen immer Besucher, die sich über interessante Gespräche und Diskussionen freuten. Leute wie Gabriel Fitzmaurice und mein Vater, der einmal bis 5 Uhr morgens diskutierte und 22 Tassen Tee trank, um wach zu bleiben. Es gab keinen Mangel an lebhaften Gesprächen, unverblümten Meinungen und es wurde jede Menge gelacht im Haus auf dem Hügel.

John Moriarty mit Gabriel Fitzmaurice

Dorfbewohner von Moyvane in Nord-Kerry: John Moriarty und Gabriel Fitzmaurice, Dichter, Schriftsteller, Rundfunksprecher und Lehrer.

 

Mein Großvater Jimmy war anders, er sprach langsam und bedächtig. Englisch war seine zweite Sprache; er war in der Gaeltacht aufgewachsen und sprach Irisch. Ganz natürlich war er ein Mann der wenigen Worte und des stillen Nachdenkens. Jimmy war in vielerlei Hinsicht ein Einzelgänger und schien die Stille, die Einsamkeit und die Zeit allein in der Natur zu lieben. Er war ein geborener Denker, ein sensibler Mensch, der seine Tiere wie seine besten Freunde liebte. Er war auch gesellig, und wenn er ab und zu ein Glas Stout oder vielleicht Whiskey trank, konnte man ihn dazu überreden, im alten irischen Stil zu singen. Er hatte eine ruhige, bescheidene Ausstrahlung, die sehr liebenswert war.

 

 

Jimmys Mitgefühl und sein Einfühlungsvermögen für Menschen und Tiere bedeuteten, dass die Verwaltung des Hofes größtenteils seiner Frau Mary überlassen war; denn die Tiere zu kaufen und zu verkaufen, war zu viel für ihn. Wenn ein Tier starb, zog sich Jimmy ins Bett zurück, und wenn die Kühe ihre Kälber verloren, litt er sehr. John lernte die Weisheit seines Vaters zu schätzen und betrachtete ihn als einen seiner großen Lehrer. Das tue ich auch.

„Ich habe von meinem Vater gelernt, dass man kein Intellektueller sein muss, um ein Philosoph zu sein. Meistens ist es gar nicht  der Verstand, durch den das tiefste Leben in uns seine tiefste Weisheit vermittelt.

Leitrim Hill

Jimmys Stall auf Leitrim Hill heute

Ich war fast zwölf Jahre alt, als Mary plötzlich an einem Herzinfarkt starb. John kehrte nach Leitrim Hill zurück, um bei Jimmy zu sein, der leidenschaftlich um sie trauerte. Das Haus versank nach ihrem Tod in tiefste Trauer. Ihre Abwesenheit hinterließ eine große Leere in der Familie. Alles wirkte einsam und es war, als ob das ganze Haus mit Jimmy trauerte, das Haus war ganz anders ohne sie. Ich habe das Gefühl, dass dies auch keine glückliche Zeit in Johns Leben war. Er verbrachte viel Zeit mit Lesen, Schreiben und einsamen Spaziergängen. John war äußerst großzügig mit seinem Geld und seiner Zeit, und selbst wenn er nicht viel zu teilen hatte, gab er sein Letztes. Ich erinnere mich an die Tradition der Zaunkönig-Umzüge, die am Stefanstag zum Haus kamen. Wie sehr sich John darüber freute, dass sie Musik und Farbe ins Haus brachten, und wie großzügig er war, wenn er ihnen Geld für diese Geschenke gab. Ich kann mir vorstellen, dass es für John nicht leicht war, nach so vielen Jahren wieder zu Hause zu leben. Sich um Jimmy zu kümmern und Zeuge seiner Trauer, seines Requiems für Mary und seiner Ängste vor dem Übergang ins „Jenseits“ zu sein, war etwas, das einen tiefen Eindruck auf ihn machte. Als Antwort auf die Zweifel seines Vaters machte John einen Vorschlag:

„‚Vielleicht ist das eine Vorsehung. Da das Beten für Dich so selbstverständlich ist, bist du vielleicht hier zurück geblieben, um genau das zu tun: für sie zu beten.“ Von diesem Moment an hatte er ein Ziel, und er ging es an, wie man eine Heuwiese einbringt, er gab alles, was in ihm steckte.  Es war, als hätte er dort übernommen, wo ich aufgehört hatte, knapp unter dem Horizont der Welt. Um in der Nacht näher bei ihm zu sein, verlegte ich mein Bett ins Wohnzimmer. Aus Sorge um ihn wachte ich alle paar Stunden auf und ich hörte ihn beten. Es waren dunkle Januarnächte, und wenn ich ihm zuhörte, hatte ich das Gefühl, dass er das Haus in die Ewigkeit hinaus gerudert hatte.“

Ich war Ende zwanzig, als John nach Killarney zog. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits ein eigenes Haus und eine eigene Familie. Im Laufe der Zeit entwickelte sich eine reife Freundschaft zu John, und er wurde so etwas wie eine Vaterfigur für mich. Es gab Zeiten, in denen mein eigenes Leben in Aufruhr war, und ich wandte mich oft an John, um Rat und Hilfe zu erhalten. Anders als es vielleicht den Anschein hat, war John sehr praktisch und bodenständig, wenn man ihm ratsuchend gegenübersaß. Er war ein hervorragender Zuhörer und urteilte nicht, wenn er seine Meinung äußerte. Er konnte auch direkt sein: „Spiel nicht das Spiel der Schuldzuweisungen, Amanda“, riet er mir einmal. „Schalte die Hundert-Watt-Glühbirne aus“, riet er mir einige Male. Damit wollte er andeuten, dass ich eine Pause einlegen sollte und nicht ständig auf Empfang und in Alarmbereitschaft sein müsse. Wenn ich Zeit mit John verbrachte, hatte ich immer das Gefühl, dass er mich kannte und sehr gut verstand, auch wenn ich mich selbst nicht immer verstand. Er wusste, dass es mir oft an Selbstvertrauen und Zuversicht fehlte, und er machte es sich zur Aufgabe, mich zu ermutigen. Manchmal sagte er auch seine Meinung, wenn er das Gefühl hatte, dass ich mich irrte oder mit meinen Ansichten daneben lag. John wollte, dass ich ihn in Frage stellte und ihn herausforderte. Er lud mich offen dazu ein, ihn herauszufordern, obwohl ich das nur selten tat. Wie gesegnet fühle ich mich jetzt, dass ich diese gewöhnlichen Momente im Auto, in seinem Haus und auf der Straße in Killarney erlebt habe.

 


Dies ist Teil 5 der Irlandnews-Serie über John Moriarty

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:: Die ganze Geschichte über John Moriarty und alle Teile dieser Serie finden Sie hier: Klick


 

John hat Weihnachten ein paar Mal bei mir zu Hause verbracht und wir konnten ein vegetarisches Weihnachtsessen genießen. Weihnachten 2005 kam er zu uns. Es ging ihm nicht gut und er erzählte uns, dass sein Arzt ihn zu einigen Tests nach Dublin überwiesen hatte. Ich war nicht sonderlich besorgt, denn er hatte schon immer Probleme mit chronischer Müdigkeit gehabt. Er erzählte uns, dass sie drei mögliche Ursachen für seine Bauchbeschwerden untersuchten: Zöliakie, Divertikelkrankheit und Krebs. Es war ein großer Schock, als ich Anfang 2006 erfuhr, dass John Krebs hatte und die Prognose nicht gut war. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Nachricht gut verkraftet habe. Ich reagierte ganz praktisch, indem ich ihm Suppe und Essen brachte, das er leicht verdauen konnte. Manchmal habe ich ihn zu Arztterminen gefahren. Ich glaube, ich bin davon ausgegangen, dass er keine Angst vor dem Tod haben würde, und zum größten Teil hatte er auch keine. Er äußerte, dass er sich einsam fühlte bei dem Gedanken, die Schönheit der Berge, in denen er lebte, zu verlassen. Neben anderen Problemen kämpfte John mit Erschöpfung und ich erinnere mich, dass er sagte, dass er sich nicht traute, Interviews zu geben, weil er eine Chemotherapie bekam. Er hatte das Gefühl, dass die Behandlung und die Erschöpfung sein Urteilsvermögen trübten. Dennoch war eines der bewegendsten Interviews dasjenige, das er in den Monaten vor seinem Tod mit Maurice O Sullivan von Kerry Radio führte.

 

 

John rechnete damit, dass der Tod früher eintreten würde als er es tat. Er wollte zum Zeitpunkt des Todes bei Bewusstsein sein. Aus diesem Grund lehnte er starke Schmerzmittel ab. Eines Morgens wachte er früh auf und schaute durch sein Schlafzimmerfenster auf seine Lieblingsberge, die Paps, und sagte: „Mein Gott, ich bin immer noch hier!“ Nicht lange danach erfüllte sich sein Wunsch. John war zum Zeitpunkt des Todes bei Bewusstsein und die Anwesenden erinnern sich an die Energie im Raum, als er im Sterben lag. John Moriarty ist am 1. Juni 2007 friedlich gestorben.

Ich saß gegen 18 Uhr im Auto, als die Nachricht kam, dass John gerade gestorben war. Wir kamen ein paar Stunden später gegen 20 Uhr am Haus an. Das Tor war geöffnet, und der Rasen vor dem Haus war voller Autos und Jeeps. Das machte mich sofort traurig, denn ich wusste, dass John nie Autos hinter dem Tor zuließ, denn für ihn war das Grundstück ein Zufluchtsort für die Moose, die Insekten und Schnecken, die dort ihr Zuhause hatten. Als ich dies aussprach, hörte ich jemanden sagen: „John Moriarty ist jetzt tot.“ Seltsamerweise habe ich seine Abwesenheit nie gespürt, ja, ich kann ihn nicht mehr besuchen oder anrufen, aber ich fühle, dass John für mich immer präsent ist. Ich schätze mich glücklich, den gewöhnlichen John gekannt zu haben, seinen Humor und seine interessanten Sichtweisen genossen zu haben. Ich kannte ihn in seinem Kummer, in seinem Lachen, in seiner Ehrfurcht vor der Natur und in seiner Liebe zu den Menschen. Ich bin gesegnet dafür, wie oft ich zwischen meinem dritten und dreiunddreißigsten Lebensjahr – üblicherweise auf dem Boden sitzend – stummer Zeuge von Gesprächen war, die er mit anderen Menschen führte.

Selbstverständlich liebte ich John von ganzem Herzen. Ich liebe, dass er so war, wie er war, dass er gute und schlechte Tage erlebte, dass er seine Widersprüche und Unvollkommenheiten so ehrlich lebte, wie er konnte, und dass er seine Wildheit auf radikal gewaltfreie Weise integrierte. Seine Ehrfurcht vor dem Leben in all seiner Vielfalt und seinen geheimnisvollen Formen hat mich tief beeinflusst;  all das hat er in die Bücher, die er schrieb, und die Geschichten, die er erzählte, einfließen lassen.

 

Amanda, haben Sie als junger Mensch erkannt, dass John anders dachte und lebte als die meisten?

Zweifellos war mir klar, dass John ein Original war und er war sicherlich unkonventionell, für mich war er auch furchtlos. John hielt sich nicht zurück, er sprach seine Wahrheit respektvoll aus und er sprach als jemand, der nicht durch eine Zugehörigkeit zu Kirche, Staat oder Wissenschaft eingeschränkt war. Die Tatsache, dass so wenige Menschen verstanden, worüber er schrieb, bedeutete, dass sein Werk außerhalb Irlands relativ unbekannt und unentdeckt war und immer noch ist. Doch allein seine Präsenz, die Art, wie er sprach und sich bewegte, sorgte dafür, dass die Menschen fasziniert waren, wenn er einen Raum betrat. Jeder, der das Glück hatte, bei seinen Vorträgen dabei zu sein, wollte mehr wissen, und meist waren es diese Menschen, die dann auch die Bücher lasen. John Moriarty suchte nie Ruhm oder Popularität. Er kam zu seinen Zuhörern, erzählte ihnen seine Geschichten und nahm sie für ein paar Stunden mit auf eine Reise. In der Einführung John Moriarty Not the Whole Story von Mary McGillicuddy schreibt sie:

„In Gegenwart von John Moriarty zu sein, sei es beiläufig oder als Teilnehmer an einem seiner Vorträge, war ein unvergessliches Erlebnis. Ein großer Mann, unkonventionell gekleidet, mit ‚seiner Lockenmähne und dem Schmerz der Menschheit in seinem Gesicht‘ ( in den Worten von Paul Durkan), trat an das Mikrofon und begann zu sprechen. Keine Notizen, kein Powerpoint. Der Mann war die Botschaft. Er erzählte Geschichten, Geschichten über alltägliche Ereignisse, alltäglich, aber reich an Weisheit, Wunder und Humor, und aus diesen Geschichten beschwor er eine andere Art, in der Welt zu sein.“

Seine Bücher sind genau so, auch wenn sie zugegebenermaßen mehr Einsatz erfordern. Sie lassen sich nicht wirklich zusammenfassen oder erklären, denn sie sind eine Reise, auf die man sich begeben und die man selbst erleben muss. Wohin sie den einen Leser führen, kann ganz anders sein als bei anderen Lesern. Das liegt daran, dass es ebenso sehr von der Perspektive des Lesers wie vom Text abhängt. Für mich ist dies das Geniale an John Moriarty: Er holt den Leser dort ab, wo er steht, auf seiner eigenen Ebene, und begleitet ihn auf einer Pilgerreise der Verwandlung. Er sagt selbst, dass sein Schreiben eine Einladung zur gemeinsamen Schöpfung ist. In meinem Fall kann ich sagen, dass ich mit der Lektüre von John nie fertig sein werde, solange sie mich noch nährt. Spektakulär ist, dass ich nach einigen Jahren denselben Text lesen oder dieselbe Audioaufnahme weieder anhören kann und sie mir etwas völlig Neues offenbart. Ich weiß, dass ich damit nicht allein bin.

Als ich mit John an seinem Kamin in Killarney saß, war er einfach nur mein Onkel, ein Familienältester, den ich ein wenig besser kennenlernen wollte. Ich hatte das Gefühl, gehört, verstanden, akzeptiert und beschützt zu werden, und zwar auf eine Art und Weise, die anders war als alles, was ich je zuvor erlebt hatte. Ich fand es toll, dass John ein ganz normaler Mensch war, der die Gesellschaft von Martin O Halloran, seiner Nachbarin Maisie Brosnan oder mir genauso schätzte wie die Gesellschaft der Elite oder der Prominenten, die er kannte. John sprach genauso leidenschaftlich zu einer Person, die zu einem Gespräch zu ihm nach Hause kam, wie zu einem vollen Hörsaal. Er hatte keine Angst davor, verletzlich zu sein, im Unrecht zu sein, herausgefordert zu werden, und er nahm nie die hohe moralische Warte ein oder sagte den Menschen, was sie tun oder lassen sollten. Er hatte einen Verstand, der sich nicht auf Schlussfolgerungen ausruhte, und war offen dafür, ständig zu lernen und umzulernen – das fand ich erfrischend. John gab sein Bestes, und diese Aufrichtigkeit, diese Authentizität und sein Mitgefühl beeindruckten mich ebenso sehr wie das, was er zu sagen hatte. Vertraute Gäste in seinem Haus und Freunde wurden mit der gleichen warmen und anhaltenden Umarmung oder einem Händedruck und den Worten „Kommen Sie herein, Sie sind willkommen, Gott segne Sie!“ begrüßt.

Er mag ein Einsiedler gewesen sein, aber er war ein warmherziger und freundlicher, der es liebte, von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten zu lernen, und der es liebte, ihre Geschichten zu hören. Selbst wenn ich nicht ganz verstand, was John geschrieben hatte, wusste ich, dass eine große und tiefe Weisheit in seinen Worten lag. Es war für mich offensichtlich, dass sein Leben sein Gebet war und seine Geschichten seine Gabe, eine Einladung, zu entdecken, wer wir außerhalb der Erwartungen unserer Gesellschaft sind. John schrieb nicht abstrakt, er schrieb aus der Tiefe seiner eigenen persönlichen Erfahrung. Er schrieb nicht in der Erwartung, dass sich seine Bücher gut verkaufen oder gar Gewinn machen würden. Für die Vorträge, zu denen er eingeladen wurde, verlangte er kein Geld, aber er nahm Spenden an, wenn sie angeboten wurden. John schrieb, weil er sich dazu gezwungen fühlte, in der Hoffnung, dass sein Werk den Leser nähren und der Welt etwas Gutes geben würde. In seinem Buch Crossing the Kedron schreibt er:

„Das Buch erhebt keinen Anspruch auf ästhetische Würde. Seine Dringlichkeiten und Ängste bestehen darin, etwas zu sagen, nicht darin, es schön zu sagen. In diesem Sinne ist es nicht so sehr ein Buch als vielmehr eine Einladung zur Mitgestaltung. Seine Leser, sollte es welche geben, werden es mitgestalten müssen. Und das ist vielleicht eine Art des Lesens, die ihre ganz eigenen Reize hat. Aber ob das nun so ist oder nicht, ein Buch, das in Aufbau und Inhalt so klassisch perfekt ist, dass es sich der Mitgestaltung entzieht, ist nichts, was ich schreiben möchte. Alles, was ich anzubieten habe, ist ein Chaos an Themen, das sich allmählich in eine gemeinsame Richtung zusammenfügt. Die Hoffnung ist, dass eine solche Nähe zum Chaos ihre Segnungen hat, Segnungen, die etwas Geordneterem nicht immer zur Verfügung stehen.“

 

Amanda, Sie haben die Bücher von John Moriarty gründlich studiert. Was ist der Kern von Johns Philosophie?

Johns Werk ist vielschichtig komplex, nicht linear geschrieben. Das Lesen benötigt Zeit. Zeit, die sich immer lohnt. Ich veruche eine Antwort in acht Aspekten.

Erstens: Fürsorge für die Erde als lebender, atmender, sich entwickelnder Organismus. Gehe achtsam und schön auf der Erde und vertraue auf die Weisheit des Universums. John Moriarty stellte das anthropozentrische Modell in Frage. Er stellte sogar die Frage, ob wir als Spezies in Gefahr sind, als Folge unseres eigenen Verhaltens auszusterben. Er nannte zwei Möglichkeiten, wie wir uns entwickeln können: mit der Natur oder gegen die Natur, den Weg des Miteinanders oder den Weg der Herrschaft. Die menschliche Spezies hat sich meist dafür entschieden, gegen die Natur zu arbeiten, die Erde zu beherrschen und auszubeuten, um sich finanziell zu bereichern. Ich denke an den Ältesten der Cree, der warnte: „Erst wenn der letzte Baum gestorben ist, der letzte Fluss vergiftet und der letzte Fisch gefangen wurde, werden wir erkennen, dass wir Geld nicht essen können.“

John glaubt, dass Delphine und Meerestiere, die weiser sind als wir, sich auf den evolutionären Weg gemacht haben, mit der Natur zu fließen. Der Weg der Herrschaft über die Natur hat nicht funktioniert. Er ermutigte zu einem tieferen Gefühl der Verbundenheit und Liebe zur Erde, so wie unsere Vorfahren und die indigenen Völker der Welt sie als Mutter, als Großmutter verstanden haben. In Irland wurde sie als eine Göttin angesehen und nach einer Göttin benannt. Der Unterschied in Johns Verständnis liegt darin, dass die Heilung der zerrütteten Beziehung zwischen der Menschheit und der Erde aus einer tieferen Weisheit erwachsen muss, aus der Ebene der Sinne und der Seele und nicht aus dem Intellekt oder den verschiedenen Formen wissenschaftlichen Wissens. Mit anderen Worten: aus dem Herzen und nicht aus dem Kopf. Um diesen Wandel herbeizuführen, schlägt er vor, dass wir unsere konditionierte Weltanschauung hinterfragen müssen, die darin besteht, über die Erde zu herrschen und die Herrschaft über andere Lebensformen auszuüben. Das ist eine große Herausforderung. Es bedeutet, dass wir uns eingestehen müssen, dass der von uns gewählte Weg nicht funktioniert hat und dass durch die Kommerzialisierung und Ausbeutung der Erde zum Zweck des Profits und ausschließlich zum Nutzen und Vorteil des Menschen enormer Schaden angerichtet wurde.

Laut John Moriarty ist ein Wandel in der Wahrnehmung erforderlich, ein Wandel von einer rein wirtschaftlichen Sichtweise zu einer reinen Betrachtung. John zitiert Hiob 5;23:

„… denn ihr werdet mit den Steinen des Feldes im Bunde sein, und die Tiere des Feldes werden mit euch im Frieden sein“

und er fordert uns auf, „mit der Erde im Bunde zu sein“. Wenn diese innere Veränderung in uns dämmert, wird sich hoffentlich auch unser Verhalten ändern. John fragt: „Was ist mit dem Wunder-Kind in uns geschehen?“, denn er weiß, dass wir auf einer tieferen Bewusstseinsebene, vor unserer Konditionierung, instinktiv und natürlich mit dem Gefühl des kindlichen Staunens in Kontakt sind, das reines Schauen und Sein ist.

 

Zweitens: Das bringt uns zu den Lakota-Worten Mitakuye Oyasin, heilige Worte, die bedeuten, dass wir alle miteinander verwandt sind. John schätzte diese Worte so sehr, dass sie sein Epitaph sind. „Zwei Worte“, schreibt er, „die das Christentum ökologisch umgestalten und es vom Anthropozentrismus befreien müssen “ – heilige Worte, die ein Lakota-Ältester während eines Rituals oder einer Zeremonie verwenden würde. Ich glaube, dass dies einen übersehenen Aspekt von Johns Lehre darstellt, nämlich seine ökumenische Vision:

„Strebe danach, mit allen Dingen ökumenisch zu leben.“

Die westliche Kultur muss sich von einer Weltanschauung lösen, die alles in „wir und sie“ unterteilt, und zu einem „Wir“-Denken übergehen. Können wir mit Menschen unterschiedlicher ethnischer Zugehörigkeit und Glaubensrichtungen ökumenisch, also verbunden und vereint sein? Können wir danach streben, gemeinsam mit anderen Arten und verschiedenen Lebensformen ökumenisch zu sein? Können wir hoffen, mit Felsen, Bäumen und Sternen verbunden und vereint, also ölumenisch zu sein?

John Moriarty Grab

Drittens: Steck Dein Schwert weg. Gewaltlosigkeit. Was wir jetzt brauchen, ist eine neue Art von Held, einer, der nicht die Keule oder das Schwert schwingt, ein Held der Integration und Inklusion. Eine Mythologie, die den Mut des gewaltlosen Helden in unserer Kultur anerkennt. Dies ist eine echte Herausforderung in der heutigen Welt, die ein radikales Bekenntnis zur Gewaltlosigkeit erfordert. Ahimsa ist ein Wort aus dem Sanskrit, das sich auf das alte indische Prinzip bezieht und das Streben nach Gewaltlosigkeit in Wort, Tat und Handlung beinhaltet. John hat verstanden, dass es nicht einfach ist, dieses Prinzip zu integrieren und danach zu leben. Er fragt:

„Ist die Psyche in uns imstande, für sich selbst zu sorgen? Kann sie werden, was sie ist, alles was sie ist, und am Ende des Tages wird kein Haar eines anderen Menschen gekrümmt worden sein?

 

Viertens: Übe Silver Branch Perception (Silberzweig-Wahrnehmung). Übe, im Paradies zu sein. John fragt, was mit dem Wunder-Kind in uns geschehen ist? Was ist aus dem Königlichen in uns geworden? Er drängt darauf, „Wandere nackt nach Tara und erbe deine Königswürde.“ Zentral für die Praxis der Silberzweig-Wahrnehmung ist die Idee der Resonanz und des Einklangs mit der Musik des Universums, der Musik der Natur, der Musik dessen, was geschieht. John Moriarty schreibt in Sli na Firinne:

„Ich praktiziere den Glauben, dass die subatomaren Partikel, aus denen mein Körper besteht, Lobgesänge sind, selbsttönende Achtel im immerwährenden Gesang der himmlischen Chöre. Ich schließe mich ihnen an und singe mit ihnen.“

Nicht im Einklang mit der Natur zu sein, glaubt John, ist eine große Krankheit, aber im Einklang mit der Natur zu sein bedeutet, mit dem ewigen Lobgesang im Einklang zu stehen, das ist ein Wunder. Um das Paradies zu praktizieren, bedarf es keiner besonderen religiösen Überzeugung. Wenn wir hin und wieder innehalten und darauf warten können, dass unsere Seelen uns einholen, dann wird ein Moment kommen, in dem wir die Augen öffnen und sehen, dass diese resonante Musik überall und  in allem ist. Wir können dann etwas ganz Gewöhnliches betrachten und seine innewohnende Resonanz erkennen. Wir gelangen zu einer neuen und wunderbaren Art, die Welt um uns herum zu sehen und mit ihr in Beziehung zu treten. John ist zuversichtlich: Wenn wir die Silberzweig-Wahrnehmung praktizieren, dann wird darauf eine Silberzweig-Moral folgen und ein Silberzweig-Sein entstehen. Dies ist eine Abkehr vom Weg der Herrschaft über die Welt, in der wir leben, und ein Schritt hin zur Gemeinschaft mit der Natur.

„Darf ich annehmen, dass ich heilig bin in der Silberzweig-Resonanz meines Seins? Kann ich annehmen, dass alle Dinge heilig sind in der Silberzweig-Resonanz ihres Seins? Wenn dem so ist, dann spreche ich das Heilige aus, wenn ich nur das Wort ‘Löwenzahn’ ausspreche im Zeitalter der nächtlichen Welt.”“

 

Fünftens: Integration und Inklusion. Als natürliche Folge dieser anderen Wahrnehmung wirst Du nicht das Bedürfnis haben, die Spinne im Badezimmer zu zerquetschen oder die Gänseblümchen oder Butterblumen im Garten mit Herbiziden zu besprühen.

„Mit allem, was ich innerlich bin, ökumenisch zu sein, bedeutet mit allen Dingen ökumenisch zu sein. Es bedeutet, bereits ökumenisch im großen Weltganzen zu leben..“

Der Weg der Unterdrückung und des Ausschlusses funktioniert nicht, die Abschottung von der Realität funktioniert nicht, die Lobotomie ist nicht die Antwort, sagt John: „Die Erde lobotomieren, das Meer lobotomieren, die Psyche lobotomieren: Lobotomie ist nicht die Antwort. Es ist ein Übel. Ein Übel, das insgesamt größer ist als das Übel, das es zu beseitigen versuchte. Ein Übel von dem wir uns lösen müssen. Wir müssen aus neuen Anfängen wachsen. Aus Anfängen, in denen Integration und nicht Unterdrückung zur Grundform wird.“

 

Sechstens: Wachse immer. Sei embryonal. Die wichtigste Frage, die wir uns laut John Moriarty stellen können, lautet: Wachse ich noch? Ist mein Leben immer noch ein Abenteuer? Wenn wir unsere Zwanzigerjahre erreicht haben, sind viele von uns nicht mehr embryonal und nicht mehr offen  für andere große Möglichkeiten des Wachstums. Wir sind starr geworden „. Embryonal zu sein bedeutet, einen unbedingten Anfängergeist zu haben, der voller Potenzial und Möglichkeiten ist.

Die individuelle Reise ist in John Moriartys Lehre nicht im egozentrischen Sinne von Bedeutung, sondern als Teil des integrierten und vernetzten Ganzen. „Die Wahrheit ist: Je tiefer und weiter wir in uns selbst reisen, desto großartiger finden wir uns selbst.“ Das, was nicht wächst, stirbt und das Ödland, in dem wir leben, ist der Beweis für die vorherrschende Ödland-Mentalität. John nimmt in Night Journey to Buddh Gaia kein Blatt vor den Mund :

„Die verringerte Erde spiegelt uns unsere verringerte Sichtweise auf sie wider. . .  In sich selbst ist sie so gewaltig und legendenhaft und so instinktiv voller Wunder und Schrecken, wie sie es immer war. Und was für die Erde gilt, gilt auch für uns selbst. Wir und die Welt sind gemeinsam einem verringerten Sehen und Wissen zum Opfer gefallen. Würden wir über diese Verringerung hinauswachsen, bräuchten wir wieder Geschichten, die gänzlich größer und tiefer sind als der gegenwärtige gesunde Menschenverstand.“

Wir müssen anfangen zu wachsen und auf neue Weise über uns hinauszuwachsen, damit wir uns mit der sich entwickelnden Erde weiterentwickeln können. „Im Zeitalter der Nacht der Welt wird jemand freiwillig zum Nichts und in diesem Nichts spielt die Welt ihre Anfänge nach. Das ist es, was mit und in Jesus geschehen ist.“ Dies ist sicherlich kein Abenteuer, das man auf die leichte Schulter nehmen sollte, doch John Moriarty sieht dies als einen natürlichen Wachstumsprozess, der organisch abläuft, wie die Metamorphose bei Insekten oder die Pubertät beim Menschen. Diese Pubertät ist jedoch nicht nur physisches oder psychologisches Wachstum, es gibt auch ein spirituelles Wachstum, das unsere Kultur nicht anerkennt. Die spirituelle Pubertät nennt er das Triduum Sacrum, die drei heiligen Tage, die für drei Stufen des mystischen Wachstums oder drei Stufen des spirituellen Erwachens stehen. Dies sind christliche Worte, die sich auf die drei Tage beziehen, nachdem Jesus die Stadt verlassen und einen kleinen Fluss namens Kedron überquert hatte. John Moriarty konzentriert sich auf zwei Dinge, die Jesus von seinen Jüngern verlangte. Er bat sie, wach zu bleiben und mit ihm zu wachen und er befahl Petrus, sein Schwert wegzulegen. Das ist die Aufforderung an uns, wach zu bleiben und zu wachen und der Versuchung zu widerstehen, mit dem Schwert zuzuschlagen. Es ist eine Einladung, den Weg zu erleben und zu gehen.

So wie John den christlichen Weg verstanden hat, gibt es zwei Wege, die beschritten werden können. Der eine ist der christliche, sakramentale Weg, und darüber schreibt er in einem kleinen Buch namens Serious Sounds. Man könnte sagen, dies ist der Weg der Initiation und der Aktion. Der zweite ist der christlich-mystische Weg, den man auch den kontemplativen Weg nennen könnte. Es ist der mystische Weg, den John anderen zeigen wollte. Es geht nicht um den einen oder den anderen Weg, es kann sogar sein, dass der jeweils eine Weg für den Einzelnen in einer bestimmten Phase seines Wachstums besser geeignet ist als der andere. Das Ziel beider Wege ist es, uns erneut in den göttlichen Grund zu versenken oder in das, was man gemeinhin als nicht-duales Bewusstsein bezeichnen könnte. „Wir sind Raupen, die nicht an Schmetterlinge glauben,“ sagt John und erinnert uns daran, dass der Tag kommt, an dem die Zeit reif ist, und die Raupe sich instinktiv ihren Kokon baut und sich nach innen wendet, um sich den Phasen der Integration und Transformation hinzugeben. In einer meiner Lieblingspassagen fragt John:

„Wer würde beim Anblick eines Fasaneneis Fasanenfedern vorhersagen? Wer würde beim Anblick einer achtbeinigen, grünen Kohlraupe einen weißen Schmetterling vorhersagen? . . . Wir leben in einem Universum voller ÜBerraschungen, und es wäre dumm, wenn wir uns nicht entsprechend darauf einstellen oder vorbereiten würden.“

 

Siebtens: Werde eine große Geschichte. Denn wenn die Welt so ist, wie Keats sagt, ein Tal der Seelenbildung, dann ist die Zeit, die wir in der Vergangenheit verbracht haben, keine vergeudete Zeit. Schließlich leben wir in einem Universum, in dem sich eine Raupe in einen Schmetterling verwandelt. Aus diesem Grund erzählt John Geschichten, denn einige von ihnen rufen uns in das tiefere Geheimnis der Dinge und andere wecken uns aus der Betäubung des alltäglichen Hörens, Sehens und Wissens. „Die Aufgabe von Geschichten ist nicht die Verzauberung. Das Geschäft der Geschichten ist nicht die Flucht. Das Geschäft der Geschichten ist das Aufwachen“, sagte Martin Shaw.

„Eine Geschichte ist dann großartig, wenn sie uns beim Erzählen auch etwas sagt. Sie ist großartig, wenn wir aus diesem Erzählen mit einem tieferen und sichereren Gefühl für uns selbst hervorgehen. In gewisser Weise erschaffen uns unsere Geschichten. Oder, wenn Du glaubst, dass ein Gott uns erschaffen hat, dann könntest Du sagen, dass unsere Geschichten dort weitermachen, wo er aufgehört hat;  sie rufen uns in ein reicheres, größeres Leben, sie setzen sein Werk fort, und wenn sie das tun, sind sie nicht nur großartige Geschichten, sondern heilige Geschichten. Sind Sie eine große Geschichte geworden? Sind Sie trotz der moralischen Ansteckung, von der Sie befallen sind, zu einer heiligen Geschichte geworden? Sind Sie, anstatt einen Mythos mit nach Hause zu bringen, zu einem Mythos geworden, der sich selbst vertieft und uns jedes Mal, wenn er erzählt wird, vertieft?“ (John Moriarty in Anaconda Canoe)

Bist Du eine große Geschichte geworden? Bist du zu einer heiligen Geschichte geworden? John sagt, dass alle Zeit „Es-war-einmal-Zeit“ ist. Das bedeutet, dass die Geschichten und Mythen unserer Kultur wichtig sind und dass unsere persönliche Geschichte auf dem Weg der Evolution ebenfalls wichtig ist. Zu Beginn der Audio-Sammlung Six Stories erklärt John, dass es sich um sechs Gleichnisse aus seinem eigenen Galiläa handelt. „Sechs Geschichten, sechs Spiegel, in die wir alle hineinschauen können, denn in unserer Kultur gibt es jetzt ein schreckliches Bedürfnis nach einer Wende. Die Frage ist: Bist Du die Art von Mensch, in dem eine Umkehr stattfinden kann?“

Geschichten, die am Kamin erzählt werden, sind nie wirklich fertig, sie entwickeln sich ständig weiter und bekommen mit jeder neuen Erzählung eine neue Bedeutung und einen neuen Sinn. Das ist ihre große Stärke, sie sind nicht festgelegt und können so viel über uns und die Welt, in der wir leben, offenbaren; sie verzaubern uns auf eine Weise, wie es Wissenschaft oder Vernunft nicht können. Mary McGillicuddy, die Autorin von John Moriarty Not the Whole Story, bringt es sehr gut auf den Punkt: Unsere Gier, die Dinge zu erklären, verschließt uns den Zugang zu unserer tieferen Fähigkeit zum Staunen:

„In unserer Welt scheinen wir unsere gesamte Geschichte damit verbracht zu haben, Drachen zu töten und Mauern zu errichten, während wir die ganze Zeit über nicht erkannt haben, dass der Drache in uns steckt, immer bereit auszubrechen, und dass Mauern schlimmer als nutzlos sind; sie sind absolut zerstörerisch. „Die moderne Menschheit“, so Moriarty, „ist eine mittellose Menschheit“, nicht einfach, weil wir unsere instinktive Natur verleugnen, nicht einfach, weil wir den Planeten katastrophal ausbeuten, sondern aufgrund eines weiteren Verlustes, den wir seiner Meinung nach erlitten haben, als wir in das Zeitalter der Wissenschaft und der Vernunft kamen. Gegen Ende von Dreamtime schreibt er: „Heutzutage sind wir im Westen im wahrsten Sinne des Wortes von der Gier, Dinge zu erklären, korrumpiert. Unsere Gier, Dinge zu erklären, verschleiert die Dinge.“

Achtens: Das Canyon-Christentum. Es ist eine ziemliche Herausforderung, diesen Gedanken zu verstehen. Im Grunde handelt es sich um eine symbolische Reise zum Grund des Grand Canyon auf einem Pfad namens Bright Angel Trail, dem Hellen Engelsweg. Dies ist der christliche Pfad in neuem Gewand, nicht nur auf individueller Ebene, sondern auf der Ebene des sich entwickelnden menschlichen Bewusstseins, der sich entwickelnden Erde und der gesamten Schöpfung. Es ist eine Reise zurück und hinunter durch die aufgetürmten Schichten unserer kollektiven Evolution zum tiefsten Teil der Erde, wo der Colorado River fließt. John sieht dies als einen Weg zurück zu unseren Anfängen, zur Quelle des Lebens, damit wir neu beginnen können. Diesmal lassen wir den Kriegswagen und das Schwert hinter uns und hoffen, dass wir gewaltlos und nicht-dominant auftauchen und nichts Unterdrücktes oder Verschüttetes in unserem Kielwasser zurücklassen. Was er vorschlägt, ist ein Weg hinunter in die Tiefe, wo das Ich das Wir ist, und hinauf in die Höhe, wo das Ich das Wir ist:

„Die Herausforderung für uns ist INNOVATION, die volle Anerkennung, dass Jesus die evolutionäre Mutation des Labyrinths zum Bright Angel Trail geologisch ertragen hat, die volle Anerkennung, dass Jesus den ganzen Canyon für die Kultur beansprucht hat, die ganze Psyche für die Heiligkeit.“

Da John von Innovation und nicht von Neuformierung spricht, gibt er der Erde einen Namen, der dies widerspiegelt, das Auftauchen in eine neue Beziehung mit der großen und heiligen Erde. Er nennt sie Buddh Gaia und sagt: „Letztendlich sollten wir daran denken, das zu tun, was wir tun können, wir sollten daran denken, unsere Galaxie zu erhellen.“  Buddh Gaia impliziert eine erleuchtete Erde oder eine erhellte oder erleuchtete Art der Beziehung zur Erde.

Ohne Visionen gehen die Menschen zugrunde. John zitiert die Maitri Upanishad; „Wie dein Gedanke ist, so wirst du; das ist das ewige Geheimnis.“ Der Glaube hat seine Gründe, Gedanken werden zur Realität, die Schöpfung geschieht zuerst in der Vorstellung, und deshalb glaubt John Moriarty, dass wir uns mit der Natur des Geistes beschäftigen müssen. Um alte Denkgewohnheiten aufzulösen, bedarf es einer Vision. Es reicht nicht mehr aus, nach dem wiedergewonnenen Paradies zu streben, wir müssen nach dem Paradies ohne Mauern streben, wir müssen nach dem streben, wo wir sind. Denn John würde sagen, dass dort, wo wir sind, wenn wir die Augen hätten zu sehen, das höchste Göttliche ist. Alle Andersartigkeit ist in uns. Und diese Andersartigkeit wird in den intensiven, immensen Läuterungen der mystischen Reise aufgebrochen.

„Wir brauchen keinen neuen Himmel und keine neue Erde, weder jetzt noch jemals. Wir brauchen nur Augen, um zu sehen, dass jeder Busch ein brennender Busch ist, der mit grünem Feuer brennt, mit rotem Feuer, mit juwelenblauem Feuer, mit Feuer, für das wir keine Sinne oder Chakren haben.

John Moriarty bezeichnete sich selbst als Traumzeit-Philosophen. Er begnügt sich mit zwei Arten, Philosophie zu betreiben, der keltischen und der christlichen Art. „Nenne Sie, wenn Du willst, den Traumzeit-Weg und den kontemplativen Weg. Die Aufgabe des keltischen Philosophen und Dichters ist es, den Weg zu Connlas Quelle offen zu halten. Die Aufgabe des christlichen Philosophen ist es, mit Jesus den Kedron zu überqueren.“ John Moriarty leuchtet einen vergessenen Weg aus, auf dem Jesus Pionierarbeit geleistet hat, und sein Schreiben ist eine Einladung zur Erfahrung, es ist offen und zugänglich für Menschen aller Hintergründe, aller Religionen und auch für Menschen ohne Religion:“Das Christentum hat seine ursprüngliche Abenteuerlust verloren, aber sind es nicht wir, die Völker des Westens, die diesen Willen verloren haben? Und haben wir ihn verloren, weil wir die Vision verloren haben, die den Willen inspirieren würde?

 

 

Amanda Carmodys Erinnerungen an John Moriarty werden fortgesetzt

 


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Bildnachweis: Fotos von John Moriarty mit freundlicher Genehmigung von Amanda Carmody. Eine größere Auswahl von Fotos ist  auf der offiziellen Website www.johnmoriarty.ie zu sehen. Zwei weitere Fotos (Stall und Grab): Markus Bäuchle

 

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