Die irische Regierung lotet derzeit alle Mittel aus, die Milliardenlöcher im Staatshaushalt zu stopfen und sich beim Wahlvolk noch unbeliebter zu machen. Soviel ist vor der Verabschiedung des Nachtragshaushalts, der im April verabschiedet werden soll, schon klar: Es wird in den kommenden Jahren deutlich weniger Leistung vom Staat geben – dafür dürfen die Bürger sich an allen Ecken und Enden auf höhere Steuern, neue Abgaben und Gebühren gefasst machen.

Auch wenn die Energiepreise momentan nachgeben und die Preise für Lebensmittel sogar leicht fallen: Das Leben wird teurer. Ein drastisches Beispiel: Bus Éireann, das staatliche Busunternehmen, das den öffentlichen Nahverkehr landesweit bestreitet, schockiert gerade Eltern landauf, landab: Die Preise für den Schulbus – auf den die meisten älteren Schüler angewiesen sind – explodieren geradezu: Vom letzten zum laufenden Schuljahr verteuerte Bus Éireann beispielsweise das Schulbus-Ticket für die 15 Kilometer vom Glengarriff nach Bantry von 99 auf 168 Euro pro Jahr. 
Die saftige Erhöhung wird nun in den Schatten gestellt von den angekündigten Preisen für das Schuljahr 2009/2010, das im September beginnt: Dann wird dasselbe Jahresticket fast doppelt soviel, nämlich 300 Euro kosten.  Der 100-Prozentaufschlag wurde in einem simplen Bescheid ohne ein erklärendes Wort mitgeteilt. Die meisten Iren sind geduldige Menschen und nehmen derlei Eskapaden ohne Widerspruch hin. Sie regeln das meist auf ihre Weise und verzichten dann einfach auf den Bus, was widerum dazu führen kann, dass eine der wenigen Buslinien in der Region mangels Nachfrage eingestellt wird.