Heute ist Montag, der Wanderer nimmt ausnahmsweise einmal schreib-frei, lehnt sich zurück und bittet Euch um Eure Gedanken. Das Wunsch-Thema für diesen 7. September: „Mein irisches Lieblings-Lied ist . . .“ Das Kommentarfeld weiter unten will beschrieben sein. Danke im Voraus. Der Wanderer kann sich auf einen liebsten Song aus irischer Kehle gar nicht richtig festlegen – weil es saison-, stimmungs- und tageszeitabhängig zu viele davon gibt. Bei den Traditionals ist es „Carrickfergus“ in der Version von Van Morrison & den Chieftains, im Rock der Bullfrog Blues von Rory Gallagher (Foto), dessen legendäres Irish Tour Album vor nun genau 35 Jahren erschien – aber eine solche Festlegung ist ungerecht, weil sie allzu viele andere ausschließt: Songs von Lisa Hannigan, Kieran Goss, John McCormack, den Horselips, The Script . . .
Oha, das ist aber eine schwierige Frage. Ich kann (und möchte) mich da gar nicht festlegen. Welches Lied mir gerade am besten gefällt, hängt sehr stark von meiner Gemütsverfassung ab – oder davon, an welchem Lied ich mich gerade auf der Gitarre versuche. Da entwickelt sich ein Ohrwurm ganz von selbst.
Meist sind es die Worte aus einem Lied, die auf den Augenblick passen und die ich mir dann ins Gedächtnis rufe. Da wird dann die ganze Bandbreite herangezogen, von Trad über Folk bis zu den seichten Klängen von Enja oder Loreena McKennitt. Ständige Favoriten sind aber zum Beispiel "Black Is The Color", wegen der Zeilen
"I love my love, and well she know.
I love the ground whereon she goes"
oder Luka Blooms "Here and now, I have to dream again" (muss ich unbedingt mal in meinem Blog einbauen).
Das Lied "Only Our Rivers Run Free" drückt so schön die Traurigkeit aus, die manchmal über Irland liegt: "Through my sorrow I see, a land that has never known freedom…"
Für die aktuelle Zeit passt sicherlich "Dublin In My Tears":
"There were times when jobs were few,
there were hungry days we knew
Some days so bad their memory I've cursed"
Gruß aus Dublin
Na dann mal ein Tipp von den jungen Wilden :)
http://youtube.com/watch?v=w47izmOPFjc
und wenn es in Irish sein soll
http://youtube.com/watch?v=I969H454bTW
und natürlich darf man die Pogues nicht vergessen, Mundy, Frau O'Connor, ganz wichtig (und ja ich finde den tatsächlich begnadet) Chris DeBurgh.
könnte noch so weiter aufzählen…..
@Tanja. Ich fand eine Version von, The Keeper, schicke Dir das Lied gerne per email
…ich hab ganz viele irische Lieblingslieder, je nach Stimmung von schön ruhig und sentimental bis fröhlich und laut. Mein absoluten Lieblingssongs sind "Ride on" von Christy Moore, "One" von U2, "I don`t like Mondays" von Bob Geldorf und den Boomtown Rats, "Black is the Colour" the Corrs und, und, und..
Werde jetzt mal Nicolas Tip anhören.
Eine schöne Woche
Eigentlich kann ich dazu gar nichts schreiben, weil ich mich mit Musik überhaupt nicht auskenne.
Ein irisches Lieblingslied habe ich trotzdem. Zumindest habe ich es in Irland gehört, und zwar in einem Pub in Kilkenny, gesungen von einem älteren Mann, der ewig lange ungerührt vor seinem Guiness saß, dann nach einem fröhlichen Musikstück dreier anderer Musiker in die Mitte trat, und das Lied "The Keeper" sang. Der Refrain war sehr eingängig, so dass schon bei der zweiten Runde alle Zuhörer mitsangen. Zuhause habe ich danach gegoogelt, und sogar den Text gefunden, leider aber keine Aufnahme, Noten oder den Hinweis auf eine CD – schade, denn die Melodie bekomme ich nicht mehr zusammen, dabei würde ich es gerne mal wieder singen (wenn auch sicher nicht so toll wie der Mann in Kilkenny). Ich tippe hier mal ein paar Zeilen rein (Copy & Paste funktioniert irgendwie nicht), vielleicht hat ja jemand von euch Irland-/Musikfreaks einen Tipp für mich. Wahrscheinlich kennt es jedes Kleinkind in Irland, nur ich nicht.
Die erste Strophe und der Chorus von "The Keeper":
One morning when the world was new
And first we saw the sun
The Lord lay down to rest a while
So pleased with what he'd done.
And of all the creatures he had made
He loved the man the best,
And so he placed into his hands
The fate of all the rest.
CHORUS
And all these things I give to you
To keep and to protect
From the greatest of the big blue whale
To the tiniest insect
To rule with love and kindness
The weak, the wild, the strong.
And treat my creatures gently,
Only you know right from wrong.
Sorry, Markus, dass ich den Schreibfrei-Eintrag für die persönliche Titelsuche nutze. Aber du hast ja gefragt ;)
Viele Grüße
Tanja
Was für eine unbeantwortbare Frage – du hast es ja selbst schon geschrieben ;-) . Es gibt viel zu viele tolle, gute Sachen, gerade auf dieser musikverrückten Insel, auf der jede/r Dritte ein heimlicher oder öffentlicher Sin-ger/Songwriter ist. Und es gibt so viele verschiedene Stilrichtungen… Ganz allgemein mag ich auf CD lieber Contemporary Folk als Traditional Folk. TF – speziell die flotten Songs – kommt meiner Meinung nach in den Pubs super, aber zu Hause fehlt eben die Pub-Atmosphäre. Wegen der traurigen und zugleich wütend machenden Stimmung mag ich aber besonders "The town I loved so well" – das berührt mich immer wieder sehr. Schon die Melodie ist begnadet, finde ich, und dann je nach Arrangement…
CF kann ich immer hören, da sind meine Schätzchen zum Beispiel Luka Bloom, Christy Moore, Fiona Joyce, Kate Purcell… Und unter den Pop-Sachen Enya und auch vieles von Mary Black – wenn ich völlig sentimental bin und die Sehnsucht mich übermannt, muss es ihr "Song for Ireland" sein!!! Okay okay, ich weiß, es ist Kitsch, vor allem das mit dem "ever blue sky" – wovon singt sie nur??? Aber die Bilder im Text und die Melodie und die Stimmung des "living on your western shore" – ja, ich stehe dazu! – Ich nehme an, mit Van Morrison ernte ich mehr Zustimmung, der muss auch oft herhalten (CD "Back on Top" zum Beispiel).
Und jetzt breche ich noch eine Lanze für Gerry O'Beirne. Ein Mann, seine Texte, seine Stimme und seine Gitarre – und wie! Und zwar auf der CD "Half Moon Bay" (seine zweite CD "The Bog Bodies" ist nur instrumental – okay, aber nicht derart klasse). Unbedingt reinhören in die Songs "Western Highway", "The Shades of Gloria" (für alle, die das Co. Clare lieben) und "Half Moon Bay". Ich habe ihn zweimal live erlebt, und ich traute meinen Ohren nicht, was der aus seinen Instrumenten da rausholt. Nachdem ich mir die CD gekauft habe, habe ich sie ungelogen drei Monate lang jeden Tag, an dem ich zu Hause war, gehört und nicht genug davon bekommen. Auch nach ein paar Jahren immer noch one of the best! Wer neugierig ist, höre hier: http://www.gerryobeirne.com