Die Gaelic Football Saison auf der Insel strebt ihrem Höhepunkt entgegen: Cork gegen Kerry heißtdas All-Ireland-Finale, das am 20. September in Croke Park in Dublin gespielt wird.


Wieder einmal treten die benachbarten Erz-Rivalen um die Krone des Gaelic Football in Irland gegeneinander an. Dem Team aus Kerry (“The Kingdom”) reichte am Sonntagnachmittag eine durchaus schwache Vorstellung, um die Gegner aus County Meath im Halbfinale zu besiegen und ins Finale einzuziehen. Bereits am vergangenen Sonntag hatten die Rebels aus Cork den Titelverteidiger Tyrone – trotz Unterzahl aufgrund eines frühen unberechtigten Platzverweises – klar dominiert und besiegt.





Nun laufen bei den Buchmachern die Wetten: Cork oder Kerry? Eigentlich hatten das “Kingdom” in den vergangenen Jahren meist die etwas bessere und abgeztocktere Mannschaft, in diesem Jahr allerdings schwächeln die Grünen – die mental sehr stark wirkenden Roten aus Cork haben ihre Erzrivalen in den Munster Finals bereits zweimal geschlagen, und auch in anderen Matches machte Kerry bisweilen nicht den besten Eindruck.



Gaelic Football ist auf der Insel Sportart Nummer eins, Religion und Identitätsstifter zugleich, Zusammen mit dem Hurling macht Gaelic Football die Gaelic Games aus. Im Alltag redet man nur von ” GAA” (was für Gaelic Athletic Association steht). Gaelic Football wird mit großer Härte und einem ebenso harten, fast fußball-großen Ball auf einem extrem großen Feld und auf ein dem Rugby ähnliches Tor gespielt. Die 15 Spieler pro Seite benutzen Hände und Füße, um den Ball ins gegnerische Tor zu transportieren.

Gaelic Football macht die Iren zu Iren, in den GAA-Clubs wurde der Freiheitskrieg gegen die Engländer organisiert und die GAA setzt den Kontrapunkt zum lange verhassten Spiel der Engländer: Fußball eben. Nicht verwunderlich deshalb, dass das GAA-Establishment den Jugendlichen bis weit in die 70er Jahre hinein rigoros verbot, das englische Soccer auzuüben. Eifersüchtig wachten die Communities darüber, dass ihr Nachwuchs nicht fremd ging, und manche Sportlerkarriere zerbrach unter diesem Druck. Denn die jungen Iren spielen seit den 60er Jahren wo immer sie sich ungezwungen treffen, eigentlich immer nur eines: das Besatzerspiel Fußball. Zwei Jacken und zwei Schultaschen auf den Boden geschmissen und das Spiel kann beginnen.


Der Publizist John Waters hat vor einiger Zeit an die Bedeutung der Fußballs für die jungen Iren in den 60 er und 70er Jahren erinnert. Waters zufolge stand GAA immer für Establishment, Druck, Struktur und Muss, Fußball dagegen war Herzenssache, war subversiv, weltoffen, war Jugendreligion, Rock n´Roll eben.


Auch heute noch setzen ländliche GAA-Funktionäre junge Ballportler mit Hilfe der Eltern gewaltig und oft erfolgreich unter Druck. Zwar hat sich Fußball schon lange vor der Ära Trappatoni (neben dem derzeit extrem populären Rugby) als Mannschaftssport Nummer 2 etabliert; wenn allerdings im Herbst oder im Frühjahr ein GAA- und ein Fußballspiel auf denselben Termin fallen, wird den Dorf-Jugendlichen noch immer ganz eindeutig bedeutet, wo der Hammer hängt: Auf dem GAA-Pitch nämlich. Irish first – da wird selbstverständlich erwartet, dass die Lads Gaelic und nicht Englisch spielen.


Also, Termin vormerken: Am Sonntag, dem 20. September spielen im Croker vor einer 80.000-Zuschauer-Kulisse Cork und Kerry um den All-Ireland-Titel 2009, die Krone des Sports auf der Insel.

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It is Cork vs. Kerry again. After winning today´s semi final a non convincing Kerry team will meet Cork at Croke Park on September 20th to decide over the All-Ireland winner 2009