Nichtraucher werden mit dem neuen Programm des Irischen Finanzamts?

Einen scheinheiligen Beitrag zur Entwöhnung irischer Raucher leistete gestern die Zollbehörde auf der Insel: Sie beschlagnahmte 120 Millionen Zigaretten, die mit einem deutschen Schiff in Greenore, County Louth, von den Philippinen nach Irland geschmuggelt worden waren. Zoll und Polizei feierten den Zugriff als größten Fahndungserfolg gegen den Zigarettenschmuggel in Irland, ja vielleicht in Europa.

Die nikotinöse Ware war gut unter Tierfutter versteckt; dumm nur, dass die Behörden die “MV Anne Scan” schon seit dem Auslaufen auf den Philippinen im Vollvisier hatten. Die irische Einsatztruppe nahm zwei Osteuropäer und sieben Iren fest, die sich auf den Weg gemacht hatten, die Ware auf der Insel zu lagern. Die Zigaretten waren für das Weihnachtsgeschäft in Irland bestimmt und haben einen Schwarzmarkt wert von 50 Millionen Euro.

Die Schwarzmarkt-Kippen der Marke “Palace” werden irischen Raucherlungen nun fehlen – dafür dürfen die Eigentümer der teerschwarzen Organe mit jedem Atemzug und mit legalem Stoff helfen, die desolaten Staatsfinanzen aufzubessern: Der größte legale Drogendealer des Landes, die irische Finanzbehörde, gab bekannt, dass der Zugriff dem Staat rund 40 Millionen Euro an Steuereinnahmen gerettet hat. Denn geraucht wird der Tabak allemal – egal ob schwarz oder besteuert. Na dann, lasst qualmen, es ist ja für einen guten Zweck. Irische Raucher dürfen Zug um Zug das Staatsdefizit weginhalieren – während deutsche Trinker schluckend die Welt und den Regenwald retten.
Foto: www.smokefree.org