Der publicity-verrückte Ryanair-Chef Michael O´ Leary konnte lange das Image vom beinhart-rücksichtslosen aber gnadenlos erfolgreichen und genialen Geschäftsmann aufrecht erhalten. Unter steigendem Wettbewerbsdruck fällt der irische Geschäftsmann aber seit einiger Zeit damit auf, dass er Fehler macht. Das viel gerühmte PR-Genie überzieht mit zunehmend kunden-verachtenden Vorschlägen wie Toiletten-Gebühr und Fat-Tax, einem Zuschlag für übergewichtige Passagiere.

 

Gestern nun outet sich der schreckliche Mike mit einem Kommentar zur Schweinegrippe als völlig unzurechungsfähig. O´Leary sagte laut Spiegel:
“Werden wir an der Schweinegrippe sterben? Nein. Sind wir durch Sars gefährdet? Nein. Maul- und Klauenseuche? Nein. Wird sie (die Schweinegrippe) in diesem Sommer Menschen auf Kurzstreckenflügen durch Europa betreffen? Glücklicherweise nicht”, wurde O’Leary am Dienstag zitiert. Die Schweinegrippe sei “eine Tragödie nur für die Menschen, die in Armenvierteln in Asien und Mexiko leben”.
Der Ryanair-Chef konterkariert mit seinem unverantwortlichen Werbesprech die weltweiten – und bislang erfolglosen – Bemühungen der Gesundsheitsbehörden, die Menschen zu sensibilisieren und die mexikanische Grippe-Epidemie einzudämmen. Michael O´Leary erweist sich einmal mehr als egomaner Lautsprecher.
Es sieht auch ganz danach aus, dass der Größte Airliner aller Zeiten heute die entscheidenden Fehler macht, die Ryanair morgen in Turbulenzen bringen können. Ryanair ist längst nicht nur eine Fluggesellschaft, die ihre Kunden nicht schätzt und die ihre Kunden als Zahl-Vieh behandelt, sie verletzt die Kunden auch in ihrer Würde und verwehrt ihnen das Gefühl willkommen zu sein. Beispiel Handgepäck-Bestimmungen: Wieviel Porzellan hat rigoroses Ryanair-Personal allein mit der Anweisung zerschlagen, die Ein-Taschenpolitik rüde durchzupeitschen und selbst ältere Damen wegen einer Mini-Fototasche oder eines Taschentuch-Täschchens zu bedrängen? Das wird sich rächen.
Ein Unternehmen, das seine Kunden nicht schätzt und das es versäumt, Kundenloyalität aufzubauen, wird erleben, dass diese Kunden irgendwann keine Kunden mehr sind – spätestens, wenn es (nicht ganz so billige aber freundlichere) Alternativen gibt.