Die Wandersaison 2011 in Irland beginnt an Ostern. In diesen Winterwochen ist der Wanderer unterwegs in den Bergen von Cork und Kerry und an der Atlantik-Küste im Südwesten, um verborgene Schätze zu sichten, um neue Touren und interessante Orte zu erkunden. Irlands Angebote für Wandersleute sind vielfältig und faszinierend, nur: Sie wollen entdeckt und erforscht sein. Irland ist ein junges Wanderland, und die schönsten Wandertouren sind bis heute weder ausgeschildert noch in irgendeiner Broschüre beschrieben.

Irland ist auch in archaeologischer Hinsicht ein außergewöhnliches Land: Im Gegensatz zum durch-entwickelten Kontinental-Europa, wo auch der letzte Stein schon dreimal umgedreht, wo der letzte Winkel bestens ausgeleuchtet ist, kann man in Irlands Bergen noch jede Menge Entdeckungen machen: Steinkreise, Keltengräber, Überreste prähistorischer Siedlungen wie Kochstellen, Steinreihen und Feldmauern. Sie sind ein Teil der in den letzten Jahrtausenden kaum veränderten Landschaft.

In der vergangenen Woche suchten wir eine 4.500 Jahre alte prä-historische Stätte in den Caha-Bergen, ziemlich exakt auf der Grenzlinie zwischen den Counties Kerry und Cork gelegen. Die Ordnance- Survey-Karte OS 85 gab nur vage Hinweise auf den historischen Ort, und wir sollten ihn nach einigen Anläufen auch finden. Der Anblick des Felsens erinnerte uns an das Konterfei eines Waldschrats oder eines Berggeists. Wer kann erkennen, was Menschen an diesem Ort (Foto oben) vor über vier Jahrtausenden suchten?