“Was ist der Unterschied zwischen Island und Irland?”, fragt ein in Politkreisen derzeit beliebter Witz. Antwort: “Ein Buchstabe und ein halbes Jahr”. Die Nordinsel Island hat sich bekanntlich in den Staatsbankrott manövriert, und seitdem die Wirtschaft der “Grünen insel” mit rasendem Tempo quasi über Nacht in eine tiefe und schwere Rezession gerauscht ist, rechnen viele mit dem Schlimmsten: dass auch der irische Staat zahlungsunfähig werden und auf die rufzersetzende Hilfe des Internationalen Währungsfonds angewiesen sein könnte.

Keiner weiß, ob es soweit kommt, der Ruf des Finanz- und Wirtschaftsstandorts Irland jedenfalls hat weltweit bereits dramatisch gelitten. Kein Tag vergeht, dass nicht wichtige Medien weltweit die alarmierende Mutation des Keltischen Tigers in einen halbtoten Esel kommentieren und analysieren. Von Cowboys, Wild-West-Methoden und Anarchie ist die Rede, wenn die irische Finanzwelt beschrieben wird.

Derweil sieht unser Haus- und Feld-Ökonom Patrick H. , der gerade unser im Sturm beschädigtes Dach reparierte, dem Verfall der irischen Ökonomie gelassen zu. “Das bringt endlich die völlig überhöhten Preise für Häuser, Waren und Lebenshaltung runter und macht das Land wieder attraktiv für ausländische Investoren und Hauskäufer” – meint Pat und hat sicher nicht ganz unrecht: Viele Gäste hatten sich in den vergangenen Jahren über die Preise und das Preis-Leistungs-Verhältnis im zweitteuersten Land Europas beklagt; jetzt ist die Inflation bereits gestoppt, die Preise sinken und sicher wird auch der zahlende Gast, der zuletzt bisweilen als eher lästig wahrgenommen wurde, künftig wieder geschätzt und in Ehren gehalten.

Zeit also, Pläne für den Irlandurlaub zu machen. Wir bereiten in diesen Wochen unsere Ferienangebote für kleine Gruppen vor (mehr dazu auf unserer Website) und schreiben an einem Mikro-Reiseführer für Glengarriff und die Bantry Bay. Auch wenn die Tage noch kalt, kurz und nass sind: Langsam freuen wir uns auf die neue Saison und auf viele schöne Wander- und Erlebnis-Touren am Meer, auf dem Meer und in den sagenhaften Bergen West Corks – mit netten und interessanten Menschen aus Europa.

*** Und das noch:
Jeder weiß es, alle Kanäle penetrierten heute nur eine frohe Botschaft: Dies war der Tag, an dem der neue Messias inthronisiert wurde. Die Antrittsrede Obamas liest sich wie eine Predigt aus der Gründerzeit, die Anbetung des smarten Erlösers trägt weltreligiöse Züge. Wünschen wir dem Mann Glück, Kraft und Durchhaltevermögen. Und dass er erträgt, wenn die Gläubigen allzu bald ihr Heil aggressiv einfordern.