Shee Head_Bere

Heute nachmittag gesehen: Der Shee Head auf Bere Island und das glitzernde Meer.

Grüße von Bere Island! Wir sind seit Sonntag unterwegs auf den Inseln im Südwesten Irlands. Die Fährleute von der Bluepool Ferry in Glengarriff fuhren erstmals seit vielen Jahren wieder einmal zur Nachbarinsel und brachten uns im offenen Boot nach Whiddy Island. Dort landeten wir dank einer einigermaßen ruhigen See kurz vor 10 Uhr morgens sicher und wohlbehalten an. Whiddy ist eine reizende kleine Insel und die Tatsache, dass sie weitgehend nur mit Ölterminals und einem Tankerunglück im Jahr 1979 in Verbindung gebracht wird, wird ihr nicht gerecht.

Das Bank House Pub

Das Bank House Pub auf Whiddy Island

Über die Insel in der Bantry Bay führte uns Margaret O`Leary, deren Familie bis heute auf Whiddy lebt. Ihr Bruder Tim ist Fährmann, Briefträger und Pubbesitzer in einer Person. Er betreibt seit einem Jahr das Bank House am Pier und belebt Whiddy mit seinem Engagement und seinem Unternehmergeist. Die Inselwanderung beendeten wir in Tim´s Bank House, dann ging es mit der Fähre nach Bantry, mit Bus und Fähre weiter zur Insel Nummer zwei: Garinish Island.

Garinish Island

Die Pflanzeninsel bei Glengarriff beherbergt einen der schönsten Gärten Europas, Garinish ist gewissermaßen eine Insel Mainau im Atlantik. Am Sonntagabend setzten wir wieder auf das Festland über, fuhren mit dem Bus nach Castletownbere auf der Beara Halbinsel und nahmen die letzte Fähre nach Bere Island. Im Bild der Seerosenteich im alten Italienischen Garten.

Bere_Island_Leuchtturm

Der Leuchtturm auf Bere Island: Ardnakinna Lighthouse

Nun genießen wir Bere Island. Schönes Wetter, fünf Stunden Wanderung vorbei am Ardnakinna Leuchtturm (Foto oben) und an den Ruinen des 1959 durch einen Blitz zerstörten Signalturm auf der Westseite der Insel. Über die Insel führt uns der “Lordmayor” von Bere Island, John Walsh. John ist Projektmanager bei der Bere Island Entwicklungsgesellschaft und hat mit mir zusammen das Programm für die sieben Inseln in sieben Tagen vorbereitet. Er kennt seine Insel wie die eigene Westentasche — und er liebt sie. Bere Island war einmal einer der best gesicherten Orte Europas. Vor dem Ersten Weltkrieg war die Insel ein wichtiger Stützpunkt der britischen Marine. Zu besten Zeiten lebten 2000 Menschen auf der Insel, gab es 10 Bäcker, fünf Schneider und eine große Dancehall. Heute leben etwas über 200 Menschen auf dem Eiland, das gleich mit zwei Fähren verhunden wird.

Ich sitze im Garten der Lawrence Cove Lodge in Dorf Rerrin nahe am Pier. Der Mond scheint durch gekämmte Wolken, er füllt sich langsam. Es herrscht vollkommene Ruhe. Es war gar nicht so einfach, hier auf den Inseln an schnelles Internet zu kommen, deswegen dauerte es bis zum ersten Bericht bis heute. Ich melde mich in den kommenden Tagen wieder.

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Wandern auf Irlands Inseln: Am Sonntag startete ich mit einer kleinen Gruppe zu einer Wandertour der besonderen Art. Wir wandern auf sieben Inseln in Irlands Südwesten. Eine Woche lang bewegen wir uns mitten im wilden Atlantik und dennoch mit den Füßen auf festem Boden. Die Stationen der Wanderlust-Gruppe sind: Whiddy Island, Garinish Island, Bere Island und Dursey Island in der Nähe der Beara Halbinsel, und danach Sherkin Island, Cape Clear Island und Heir Island in der Roaring Water Bay an der Südküste.  Ich freue mich, dies ist auch für mich eine Premiere. 

Wandern auf Irlands Inseln