Mautstation auf Irlands M8 – nur auf der M50 wird die Maut wie von Geisterhand eingetrieben.

Schwupp, schon wieder ein Bußgeldbescheid: Wer Dublins Entlastungs-Autobahn M50 fährt, wird von keinem Mauthäuschen und keiner Schranke aufgehalten. Die Nummernschilder der Autos werden elektronisch erfasst, der Gebührenbescheid samt gebührenpflichtiger Verwarnung liegt schon vier Tage später im Briefkasten. Die M50, die sich in einem Halbkreis westlich um die Hauptstadt Dublin biegt, ist seit 2009 Irlands erste schrankenlose Maut-Autobahn – und wer sich nicht registriert hat, wird mit derlei Briefchen zur Anmeldung stimuliert. Drei Euro nimmt der Staat für eine Fahrt mit dem Pkw über den Westlink – zwei Euro nur, wenn man sich registriert.

Wenig gekümmert hat dies bislang die Automobilisten aus Nordirland. Sie nutzten die Straße, erhielten wohl auch die Briefchen vom Maut-Eintreiber “eFlow”, reagierten darauf aber oft nicht und blieben dem Nachbarstaat im ersten Jahr des schrankenfreien Mautsystems schlappe 2,2 Millionen Euro schuldig. Dass sich Autofahrer aus Belfast, Derry oder Lurgan sich jenseits der Grenze durch das geteilte Inselland sicher fühlen dürfen, gehört nun allerdings der Vergangenheit an. Auf Drängen des klammen Republik-Regierung wurde ein Abkommen unterzeichnet, das die Verfolgung der Mautpreller aus dem Norden möglich macht.

Die Autobahnen sind im Zeichen der Wirtschaftskrise übrigens geschätzte Dukatenesel. Die Regierung kündigte gerade an, dass sie die Autofahrer auf den Motorways des Landes bald noch intensiver und lückenloser zur Kasse bitten will. So wird das Autofahren vor allem in Irlands Osten zu einem immer teureren Vergnügen.  Die Maut macht´s.

PS: Welche Erfahrungen habt Ihr eigentlich mit Mietwagen und Maut gemacht?