Wie wichtig ist eigentlich Irisch für Irland und die Iren noch? Immerhin gibt der Staat rund eine Milliarde Euro pro Jahr aus, um Irisch, die Sprache der Iren, am Leben zu halten. Der Erfolg ist bescheiden: Nur noch 12.000 Menschen (Optimisten skalieren die Zahl auf 90.000) sprechen in ihrem Alltag hauptsächlich Irisch. Wesentlich mehr könnten, wenn sie wollten, wollen aber nicht, weil Englisch an die Stelle der ehemaligen Muttersprache getreten ist. Vor 100 Jahren, als Irland sich aufmachte, ein freies Land zu werden, war die eigene Sprache der Kern der eigenen Identität, der Irishness. Ein Jahrhundert später hat die kleine, feine Sprache als Identitässtifterin ausgedient, ist ein Fall für Pflichtunterricht, nutzlose Übersetzungsdienste bei der EU oder in Dublin, und für Sinnsprüche und Grußkarten geworden. Schade, doch kennzeichnend für die Zeit, in der der Mainstream rollt und dominiert. Nur die elitären Gaelscoils, die Privatschulen , in denen nur irisch gesprochen wird, lassen etwas Hoffnung für die alte kleine Sprache zu.
Nach über 13 Jahren in Irland spreche ich noch immer meinen eigenen mitgebrachten Dialekt, Alemannisch, auch Deutsch und Englisch, aber leider wenig Irish. Allen, denen es geht wie mir, und die doch gerne einen Festtagsgruß in Irisch absetzen wollen, habe ich hier noch einmal die gaelischen Grußformeln zum Rauskopieren herausgesucht:
Nollaig Shona Dhuit (Christmas Greetings /Weihnachtsgrüße)
Beannachtaí na Nollag (Christmas Greetings / Weihnachtsgrüße)
Beannachtaí an tSéasúir (Season’s Greetings / Feiertagsgrüße)
Athbhliain faoi mhaise duit/daoibh (Prosperous New Year / Neujahrsgruß)
Schöni Weinachde und e gueds neus Johr (Das ist Alemannisch).
Was gehört eigentlich zu schönen Feiertagen, habe mich mich gefragt. Es könnte sein, dass es nicht die vielen Geschenke, das reichliche Essen und der maximale Genuss sind. Es könnte sein, dass die Qualität im „Weniger“ liegt: weniger Stress, weniger Druck, weniger Pflichten, weniger Verantwortung, weniger entscheiden müssen. Dafür aber mehr Zeit, mehr Atem, mehr Raum, mehr Ruhe und Muße genießen. In diesem Sinne: Schöne Feiertage.
Dies ist eine aktualisierte Version eines Textes vom 24.12.2012
Auch ich möchte auf diesem Wege allen Mitlesenden und dem Initiator der Seite noch einen schönen zweiten Weihnachtfeiertag wünschen. Glücklicherweise war ja heute endlich mal wieder ein schöner Sonnentag (hoffe auch an der Bantry Bay). Leider hat uns über die Feiertage infolge des Sturmes allerortens die Eircom im Stich gelassen, aber Weihnachten ist die Zeit der Besinnlichkeit und das Büro im Haus wird für ein paar Tage mal links liegen gelassen. Wir verleben das Weihnachtsfest hier in Irland übrigens halb deutsch, halb irisch. Die Geschenke gibt es natürlich schon am Heiligabend, aber der Turkey, Mincepies und Christmaspudding dürfen nicht fehlen.
Herzliche Grüße aus Kerry
sendet Evelyn
Ich wünsche allen die hier mitlesen und dir, Markus und deiner Familie ein schönes erholsames und Friedliches Weihnachtsfest !!
Gruß aus Ingolstadt
Tina
Merry Christmas und ruhige, erholsame, fröhliche Festtage! Ja, das nur noch eine Minderheit Gälisch spricht kann ich nachvollziehen. Hier hat das Rätoromanische einen ähnlichen schweren Stand.
Wir haben den ersten Besuch hinter uns gebracht. Ich kann gemütlich runter fahren. Für mich ist der 25. immer mehr der Weihnachtstag. Ich finde es zu streßig, am 24. einkaufen, putzen etc. und dann noch Friede, Freude, Eierkuchen unterm Baum. Geschenke im Bett auspacken, gemütlich Kaffee trinken dabei ist doch viel entspannter.
In diesem Sinne, frohe Grüße aus den warmen Voralpen (eigentlich kommts einem wie Ostern vor…)
Christine