Mit einer in zweieinhalb Meter Höhe auf dem Dach montierten vieläugigen Spezialkamera und einem GPS-Empfänger ausgestattet, fährt derzeit ein rotes Auto die Straßen von West Cork in Irlands Südwesten ab. Der Kleinwagen mit dem Google-Aufkleber filmt für Google Street View, einer durchaus umstrittenen Video-Animation in Google Maps und Google Earth. Anhand der Filmsequenzen kann man in Googles Online-Karten die Straßen am PC “abfahren”, sich umsehen, orientieren – und bald auch lokale Werbung gucken.

Der Dienst liefert zwar keine Echtzeitbilder, sondern Konserven der aufgenommen Videos, und dennoch hat Street View weltweit schon für viel Ärger gesorgt, weil sich Menschen bei eher privaten Verrichtungen plötzlich im Internet verewigt sahen. Die Kids in den Metropolen der Welt machen sich bisweilen einen Spaß aus dem Google-Projekt, ziehen ihre Hosen herunter und zeigen die blanken Hinterteile, wenn sie das Google-Kamera-Auto heranfahren sehen.

Seit Anfang des Jahres kann man Teile von Nordirland in Street View “bereisen”. Unsere Fotos stammen aus Belfast, sie zeigen die Falls (oben) und die Shankill Road (Mitte). Städte in der Republik Irland wie Dublin und Cork wurden bereits im Frühjahr 2009 abgefilmt, Google hat bislang allerdings noch nicht bekannt gegeben, wann Street View auch für Irlands Süden live geschaltet wird. 
“Schöne neue Welt”: Auch die hintersten Winkel der irischen Provinz werden nun von Kameras aufgenommen, um die bewegten Abbilder in ein gigantisches digitales Modell dieser Welt auf den Rechnern des Internets einzufügen. Nicht bleibt mehr verborgen, nichts geheimnisvoll, nichts zu erforschen. Schöne neue Welt?

Die Augen Googles: Gefräßig und gnadenlos. Google Street View soll 2010 in Deutschland freigeschaltet werden. Noch allerdings wird über rechtliche Fragen gestritten. 


Hier können Sie Street View selber ausprobieren:
http://maps.google.de/intl/de/help/maps/streetview