Deutsche Männer gelten einem wahren Vorurteil zufolge als traditionell auto-verrückt bis auto-bekloppt. Ein guter Teutone, der keine emotionale Bindung zu seinem Heiligsblechle aufbauen kann, gilt schnell als verhaltensgestört. Doch auch in Irland hat die Automobil-Hysterie in den vergangenen Jahren dramatisch zugenommen. Mit dem Geld kam die Auto-Verliebtheit. Seit dem Milleniumswechsel war ein ständig zunehmender Run auf nagelneue und möglichst teure Autos zu beobachten. Autoseiten hielten Einzug in die Zeitungen, Auto-Magazine wurden zu Verkaufsrennern auf der Insel. Dann kam die Rezession und der Automarkt brach fast zusammen– das Auto lieben Irinnen und Iren dennoch heiß und innig.
Über das Wochenende diskutierten die mobilen Insulaner im Pub mit Inbrunst eine britische Umfrage, die mit der Absicht aufgelegt worden sein muss, den Wort-Krieg an den Theken aufzuheizen: Diese von den Medien genüsslich ausgebreitete Studie eines britischen Online-Gebauschtwagenhändlers fand heraus: „BMW-Besitzer sind die schlechtesten Autofahrer“. Sie gelten beim fahrenden Publikum auf der großen Nachbarsinsel als unkonzentriert, unaufmerksam, als aggressiv, rüde, als zu dicht auffahrend. BMW-Fahrer genießen also das Image des perfekten Verkehrs-Rowdies. Platz zwei und drei des Rankings „Schlechteste Fahrer“ geht an Ford- und Volvo-Piloten.
Doch auch hier gilt der alte Satz: „Andere Länder, andere Straßen-Rüpel“. Wie sonst wäre zu erklären, dass die ungeduldigen Audi-Raser und die lichthupenden Mercedes-Drängler auf den Britischen Inseln keinen der vorderen Plätze für sich beanspruchen können?
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