Wer die Straßenarbeiter vom Kerry County Council in den Frosttagen einmal beobachtet hat, wie sie versuchten, kalt gewordene Teerklumpen in tief vereisten Schlaglöchern unterzubringen – wer das gesehen hat, weiß, dass der Winter kein ständiger Gast auf dieser Insel sein kann.

Die Frostschäden an Irlands Straßen nach drei ungewöhnlich strengen Winterwochen jedenfalls sind beträchtlich. Sie gehen in die Millionen. Schweizer-Käse-Look in dunkelgrau und schwarz ist angesagt. Viele große, vor allem aber die kleinen, ohnehin nur mäßig gewarteten Landstraßen sind nun mit massiven Schlaglöchern übersät – und angesichts der Ebbe in den öffentlichen Kassen kann es Jahre dauern, bis die Schäden behoben sind. Jahrzehnte vielleicht, wenn sich das Dont-Know-how der Straßenjungs vom Kerry County Council (die mit dem kalten Teer und den eisigen Löchern) durchsetzt.
Schon versuchen erste zu Schaden gekommene Autofahrer, den irischen Volkssport auf die Straßenverhältnisse umzumünzen und den Staat für kaputte Reifen, verbogene Achsen und verzogene Chassis zur Rechenschaft zu ziehen. Der allerdings lehnt Schadensersatzklagen mit leerer Hand ab: Einem nackten Staat greife man nicht in die Tasche. Zudem: Die vielen Löcher in Irlands Straßen seien von höherer Gewalt gemacht. Jeesuz Christ. Es muss der Saint Peter gewesen sein, der Gebieter über alle Wetter. Ob es sich um eine von ganz oben angeordnete Strafe handelt?