Wir berichteten darüber. Wie ging es dann aber weiter mit . . .

. . . der Swansea-Cork Fähre:  Wir haben über den Fehlstart und die Verzögerungen der Autofähre Julia durch den Süd-Kanal zwischen Wales und Süd-Irland berichtet. Inzwischen scheinen die technischen Mängel behoben und die anderen Probleme fürs Erste geregelt. Die Julia segelt nun dreimal die Woche von Swansea auf die Grüne Insel und dreimal zurück. Nach Firmenangaben ist die Freude über die gute Buchungslage groß. Auch die vielen Anteilseigner der Volks-Fähre in West Cork, die die Rückkehr des Services nach drei Jahren Pause mit einer Einlage erst möglich gemacht haben, freuen sich.

. . . dem “Dienst nach Vorschrift” in irischen Behörden: Die Lage hat sich weiter verschärft. Gestern sah man vor dem Passamt in Dublin eine etwa 100 Meter lange Schlange aus ungehaltenen und empörten Menschen. Im zentralen Passamt des Landes wird “Work to Rule”, Dienst nach Vorschrift, geschoben, um gegen die Gehaltskürzungen und Steuermehrbelastungen der vergangenen Monate zu protestieren. Zigtausende Passanträge ruhen sanft und unbearbeitet in der Behörde. Viele Iren können ihren Osteraufenthalt im Ausland mangels Pass nun vergessen. Der aufgeblähte und überbezahlte öffentliche Dienst spaltet das Land mittlerweile. Wer im sicheren Boot des “Public Service” sitzt, hat natürlich Verständnis für die Bummelstreiks, wer die Beamten mit seinen Steuerzahlungen aber finanzieren muss, hat Grund zum Schimpfen. Nun wollen sogar die Polizisten des Landes Dienst nach Vorschrift machen und sich unter anderem weigern, die eigenen Kameras, Laptops und Mobiltelefone bei der Arbeit einzusetzen.

. . . der gescheiterten Regierung des Landes: Die erschöpfte Regierung des irischen Ministerpräsidenten Brian Cowen versucht sich mit einem Austausch besonders erfolgloser Minister über die 12. Runde im Ring zu retten. Es herrscht Endzeitstimmung bei Fianna Fail, der Partei der ewig Regierenden. Heute wird Taoiseach Cowen die Regierungsumbildung im Parlament bekannt geben. Fine Gael Oppositionsführer Enda Kenny spricht derweil schon beständig von sich als künftigem Regierungschef – und kündigte für den Fall der Fälle eine tiefgreifende Reform des politischen Systems Irlands an. Unter anderem soll endlich der Senat abgeschafft werden. Die Honoratiorenkammer des irischen Parlamants gilt als Versorgungsstation für “verdiente” Politicos mit begrenzten Befugnissen.

. . .  der idyllischen Dunmanus Bay: Der Widerstand gegen die Pläne, die Dunmanus Bay im Südwesten der Insel mit einer über 300.000 Quadratmeter großen Lachszuchtanlage zugrunde zu richten, hat sich formiert: Die 29 Fischer, die ihren Lebensunterhalt bis heute mit dem Fischfang in der weitgehend ursprünglichen Bucht zwischen dem Mizen Head und dem Sheeps Head verdienen, haben energisch gegen das Vorhaben von Silverking Seafoods, einer Firma des norwegischen Marine Harvest Fischer-imperiums protestiert. Ihren Standpunkt machen die Fischer auch schriftlich klar: “In unserer Bucht hat es nie eine Lachszucht gegeben, und wenn es nach uns geht, wird es auch niemals eine geben”.

Der Gegner ist allerdings ein schwerer und großer. 80 Bürger der Bucht, die sich in Kilcrohane versammelten, um eine Petition gegen das Projekt zu verabschieden, bemühten für das norwegische Fischerunternehmen sogar den historischen Vergleich mit der Invasion Irlands durch die Wikinger vor 1200 Jahren. Die “Norsemen”, wie sie hier heißen, müssen sich also in Acht nehmen – gerade weil von einem Kampf “David gegen Goliath” die Rede ist. Wir wissen wie dieser Kampf endete. Mehr Informationen veröffentlicht die Initiative zur Rettung der Dunmanus Bay nun regelmäßig auf ihrer kampfeslustigen Website: “SAVE DUNMANUS BAY”.