Winter am Wasser in West Cork |
Schnee auf den Bergen und im Landesinneren, die Temperaturen in Irland sinken abermals, der strenge Winter kehrt zurück. Tatsächlich, ein Briefträger aus Donegal scheint einmal mehr Recht zu behalten.
In einem Land, in dem das Klima bisweilen unberechenbar ist, werden zuverlässige Wetter-Propheten in Ehren gehalten. Umso mehr, wenn ihre Erkenntnisse nicht modernen wissenschaftlichen Methoden geschuldet sind sondern dem uralten Geheimwissen, das nur jahrzehntelange Naturbeobachtung erschließen kann. Michael Gallagher, ein 62jähriger Briefträger aus dem Nord-County Donegal, ist einer dieser irischen Wetterpropheten, die es sogar in die seriösen Tageszeitungen und ins Fernsehen schaffen, weil sie den Menschen etwas über die Zukunft „verraten“.
Michael Gallagher jedenfalls hat einen strengen Winter vorhergesagt und wieder einmal Recht behalten: Der Dezember 2010 war der kälteste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, die Temperaturen lagen sieben und mehr Grad unter dem Monatsmittel und sanken bis minus 18 Grad. Und schnee gab es mehr als die Insulaner bewältigen können. Für Mitte Januar hat Postman Michael mehr Eis und Schnee prognostiziert – und siehe da, der Winter ist zurück. Woher weiß der Mann aus dem Glenfin Valley das alles?
Ganz einfach, sie sind das Resultat von Naturbeobachtungen im Herbst: Die Sonne über den Blue Stack Mountain warf ein rötlich-braunes Licht in die Ebene. Schafe und Rinder drängten aus den Bergen und wollten unbedingt in die Ställe. Der Fuchs verstärkte seine Bemühungen, an saftige Hühner zu gelangen und heulte um zwei Uhr in der Nacht laut. Alle Wildtiere zeigten enorm großen Hunger, denn sie wussten, was auf sie zukommt. Seine letzte Gewissheit zog der „Postman“ aus dem Wuchs des Grases im Oktober und aus der Menge der roten Beeren am Weißdorn.
Michael Gallagher hatte es vor drei Jahren zu nationaler Berühmtheit gebracht, als er verzweifelten Inselbewohnern das Ende des anhaltenden Sommerregens versprach – und Recht behielt. Im vergangenen Jahr behielt er recht mit der Vorhersage von weißer Weihnacht inmitten eines strengen Winters, und in diesem Jahr liegt er erneut richtig.
Mittlerweile ist der Mann aus Donegal ein Medienstar, irische und internationale Fernsehsender wollen Sendungen mit ihm produzieren, Zeitungen verlangen nach seinen Prognosen. Das wird Gallagher aber längst zu viel. Er ließ die Medien nun wissen, dass er „mit dem Wetter“ erst einmal aufhört, sich stattdessen zurückzieht und ein Buch schreibt.
Quelle: RTE TV
PS in eigener Sache: Wir sind zurück in der Welt. Unsere Internetleitung ist nach 8 (!) Tagen Auszeit endlich repariert. Nicht umsonst gilt das ehemalige staatliche Telekomunternehmen Eircom als einer der schlechtesten Provider in Europa. Doch wir sind dankbar: Johnny O’Reilly, der Techniker vor Ort, hat einen guten Job gemacht, hat sogar die bescheidene Upstream-Geschwindigkeit mehr als verdoppelt.
er mag ja recht haben – oder auch nicht…. aber diesen spruch mit den weissdornbeeren kann ich echt nicht mehr hoeren! der wird uns hier seit jahren reingedrueckt und erst in den letzten beiden hatten wir wirklich einen harten winter! aber nicht mehr beeren an den baeumen als in den 15 jahren davor:))
Hallo Wanderer,
durch Zufall bin ich auf deinen Blog gestossen. Ich selbst lebe seit 3 Jahren in Dublin und berichte über meine Erlebnisse in Irland hin und wieder online. Allerdings aus einer sehr subjektiven Perspektive.(www.littlewhitepony.de). Ich denke, meine Leser könnten Interesse an deinem Blog finden, daher werde ich dich in meine Blogroll aufnehmen. Liebe Grüße und weiter so. Dein Pony
Claudia schrieb:
"aber jetzt sei Gottseidank wieder alles etwas normaler…Euch"
Würde ich nicht zu laut sagen! Januar und Februar sind noch nicht vorbei und Erfahrungsgemäß die kälteren Monate. Es ist zZ auch am Tag so um die Null Grad und Gestern, zumindest in der Nord-Ost Region, hat es wieder geschneit. Alles wieder schön weiß und um 9:00 Morgens minus 2 Grad. Auf meiner Heimfahrt von Arbeit gestern Abend hat es geregnet. Bin ja gespannt wie ein Flitzebogen wie die Straßen heute Morgen sind. Ich denke mal vereist und rutschig…
Gruß Kuno
Lieber Markus,
schön, wieder von Euch zu hören. Ich lese hier schon einige Zeit mit, weil ich Irland-"Fan" bin und irgendwann über Deine und auch Elianes Seite gestolpert bin. Ich finde es interessant, mal was von Irland-Insidern zu lesen oder zu hören (mein Mann hatte bis Jahresende eine irische Kollegin, die jetzt leider den Arbeitgeber gewechselt hat) – wir bekommen ja in den Nachrichte relativ wenig von Irland mit, die Berichte über die Finanzsituation waren die Ausnahme. Gerade heute kam eine Mail von einer Bekannten (die Besitzerin eines B&B in Cree, bei der wir vor zwei Jahren gewohnt haben) die ähnliches schildert, wie Du vor zwei Wochen – Schnee, eingefrorene Leitungen, aber jetzt sei Gottseidank wieder alles etwas normaler…Euch auf der grünen Insel wünsche ich ein tolles neues Jahr – ich freue mich auf neue Berichte!!Herzliche Grüße,Claudia