Der Gletschersee Lough Nambrackderg im County Cork

Viele Reisende, die in West Cork im Südwesten Irlands unterwegs sind, haben vom Barley Lake in den Caha Mountains gehört und besuchen diesen. Nur drei Gebirgszüge weiter unterhalb des Knoc Bui (707m), dem höchsten Berg im County Cork, liegt völlig unbeachtet der Lough Nambrackderg (Fotos). Beides sind Gletscherseen, die die letzte Eiszeit vor zehn- oder zwölftausend Jahren zurückgelassen hat, beide sind beeindruckend schön in die schroffe Gebirgslandschaft eingeschliffen.

Vielleicht liegt es am unaussprechlichen Namen, vielleicht am fehlenden Orientierungsschild, vielleicht auch an der Gefährlichkeit der höheren Felsklippen über dem See, dass der 260 Meter hoch über dem Borlin Valley in West Cork gelegene Lough Nambrackderg nur ab und an von einem Farmer oder einem einsamen Wanderer umrundet wird. Objektiv betrachtet müsste der einsame See im Hochmoor so populär sein wie sein westlicher gelegene “Kollege” Barley Lake. Ist er aber nicht. Scheint so, als hätte Lough Nambrackderg die falsche Marketingagentur beschäftigt. Wir nehmen die Einsamkeit am “Lake Nam”  gerne als Einladung an und umwandern ihn in diesem Sommer.

Der See beheimatet einen seltenen, mit dem Lachs verwandten Süßwasserfisch, den auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehenden Wandersaibling (Arctic Char). Im Landschaftsschutzgebiet des umgebenden Hochmoors leben zurückgezogen die ebenfalls seltene rot-schnabelige Alpenkrähe (Chough), der Otter, verschiedene Falken, das Moorschneehuhn, die Schnepfe (Snipe), die Waldschnepfe (Woodcock) und die Kerry-Schnecke.