Bere Island Fähre 2011So könnte Arbeit immer aussehen: Wir setzen mit der Fähre über von Castletownbere nach Bere Island.  Es ist ein leuchtend klarer Tag, wie frisch gewaschen, windig. Die bullige Auto-Fähre bringt uns in zehn Minuten über das grünblau schimmernde Wasser in einer andere Welt: Die Insel vor der Insel.

Bere Island ist die größte der West Cork Islands und liegt schützend vor Castlewownbere und Dunboy Castle in der Bantry Bay. Die Gemeinde auf Bere hat sich – ganz gegen den Trend – der Entvölkerung des Eilands bis heute erfolgreich widersetzt. 200 Menschen leben fest auf der Insel und bilden so etwas wie eine verschworene Gemeinschaft.

Die Leute von Bere sind im ganzen Land bekannt für ihren Teamgeist, ihre Hartnäckigkeit und ihre Gestaltungskraft. Sie haben geschaffen, was in vielen Festlandsgemeinden Irlands heute fehlt, und sie verteidigen Ihre Errungenschaften mit aller Kraft: Die Schule, die Kinderkrippe, die Post, das Heritage Center und das Community Center, eine Theaterbühne, 90 Kilometer Wanderwege, an denen entlang sich zahlreiche sehenswerte Monumente der Siedlungs-Geschichte aufreihen.

Bere_Island_Paradies_für_Wanderer

Im vergangenen Herbst hat die Insel-Gemeinde sogar  geschafft, wonach sich andere Orte jahrelang vergebens strecken: Irlands Präsidentin Mary McAleese schwebte mit dem Hubschrauber ein und eröffnete das hübsche Heritage Center der Insel, das aus der alten Schule entstanden war.

50 Insulaner und die ideenreichen Community-Manager John Walsh und  Theresa Hobbs arbeiten auf Bere Island aktiv an den vielen Gemeinde-Initiativen, schaffen mit großer Tatkraft und Stolz eine Zukunft für ihre Insel. Es geht was auf Bere Island – und manche müde Gemeinde auf dem Festland könnte sich von den Insulanern von Bere einmal Anschauungsunterricht holen.

Fotos:  © Markus Bäuchle 2011