Mella in Dublin: What´s hot?Hallo, hier ist Mella in Dublin. Liebe Leser, es ist  September und in Irland beginnt der Herbst – meine Lieblingsjahrezeit auf der grünen Insel. Jetzt gesellt sich das Rotbraun der Blätter zu den satten Grüntönen, denen die ‘Emerald Isle’ ihren Namen verdankt. Die Luft riecht nach Erde und Meer und das Herbstlicht legt sich über Dublins Klinkerfassaden wie ein goldenes Tuch.

Aber Achtung: Wer jetzt denkt, dass sich in der irischen Hauptstadt spätsommerliche Besonnenheit breit macht, der hat sich kräftig geschnitten. Dublin kennt keine Ruhe und auch diesen September ist wieder jede Menge los in der Baile Átha Cliath:

Hot oder not? Wenn in Dublin die Sonne scheint…

Was beschäftigt die Dubliner in diesen Tagen? Ja meine Lieben, es sind zwei sehr einfache Dinge.

1. Der Vekehr. Das ist nämlich so: Wenn die Kinder aus den Sommerferien auf die Schulbänke zurückkehren, müssen auch die Eltern wieder ins Büro. Mit einem Schlag wälzen sich morgendliche Verkehrsmassen durch Dublins Strassen, wo eben noch gähnende Leere herrschte. Alle sind genervt, aber mit dem Auto fahren sie trotzdem.

 

Sonne in Dublin

Herbst in Dublin

2. Das Wetter. Das ist ja in Irland bekanntlich immer dagegen. In diesem Fall gegen die irischen Schulkinder. Denn es ist traditionell so: haben die Dreikäsehochs Sommerferien, gießt es in Strömen, müssen sie zurück in die Schule, kommt die Sonne heraus.

Ein typisches Montagsmorgens-Gespräch in einem irischen Fahrstuhl sieht daher zur Zeit so aus:

„Bloody traffic. It took me an hour to get in“

„Yes, I was stuck on the M50 myself. But, hey, at least the weather is nice.“

„Yeah, what a brilliant day. Typical, isn’t it? As soon as the kids go back to school the sun comes out“

Fazit: Hot ist hier nur der Auspuff – darum eine Runde Mitleid mit dem irischen Nachwuchs.

Absolut Fringe

Seit nunmehr 18 Jahren findet dieses tolle Kunst- und Kulturfestival jeden September in Irlands Hauptstadt statt. ‘Fringe’ bedeutet nichts anderes als Rand oder Saum – und genau darum geht es auch. Hier kommen die Künstler zum Einsatz, die nicht auf den großen Bühnen der Welt stehen, weil ihr Angebot zu speziell, zu ausgefallen oder vielleicht einfach noch nicht entdeckt worden ist.  Vom 8. -23. September werden also wieder über 90 Schauspieler, Komödianten, Zirkusartisten, Tänzer, Musiker und vieles mehr ihre Künste zur Schau stellen. Wer sich zufällig in Dublin auffhält, der sollte unbedingt vorbeischauen. Mehr Info gibt es hier: Fringefest

Fazit: einfach toll!

Die legendäre Bücherei des Trinity College und das Book of Kells

Sie stehen in jedem Reiseführer, die Bücherei und das Book of Kells, aber lohnt sich der Besuch? Absolut, liebe Leser. Ok, das Book of Kells ist nichts weiter als eine Bibel mit ein wenig bunter Schriftmalerei. Kann man mögen, muss man aber nicht. Lohnenswert ist jedoch die Ausstellung “Turning Darkness into Light”, die genau erklärt, wie viel Arbeit die Mönche seinerzeit in Bibelmanuskripte steckten und was passierte, wenn sie sich auf Seite 256 verschrieben. Jawohl, das ist hochinteressant, denn die ‘Löschen’ Taste war damals noch lange nicht erfunden. Am Ende der Ausstellung führt der Weg in die legendäre Bücherei. Sie wurde im 18 Jahrhundert erbaut, beherbergt über 200.000 historische Schriftstücke und lebt von ihrem knarrenden Holzboden, den hohen Regalen, dem Duft von Staub, Geschichte und Jahrhunderte altem Wissen.

Fazit: Ein Hauch von Harry Potter – verstaubt und magisch schön.

 

Pubs in Dublin

Best Pubs in Dublin: Das O´Donoghues

Der Oscar für Best Pub in Town geht diesmal an das: O’Donoghues im Herzen Dublins auf der Merrion Row. 1934 von Paddy and Maureen O’Donoghue gegründet, ist es seit jeher bekannt für seine ‘Trad Music’ Sessions, also irische Volksmusik mit Flöte und Fiddel. Der Legende nach fanden die berühmten Dubliners in exakt jenem Pub zueinander – aber auch andere bekannte Musiker haben hier gespielt, etwa The Fureys,  Seamus Ennis und Joe Heaney. Das O’Donoghues verströmt auch heute noch ur-irischen Charme und bei schönem Wetter kann man (und auch frau) das Guinness ganz entspannt im offenen Innenhof in der Sonne genießen. Schaut mal hier: O’Donoghues

Fazit: Hier wohnt die Seele Dublins – also nix wie hin.

Pubs in Dublin

Über die Autorin: Mella lebt, arbeitet und läuft in Dublin. Die passionierte Langstreckenläuferin mit der originellen Schreibe bereichert die Blogosphäre als Littlewhitepony mit ihrem deutschsprachigen Blog aus Dublin: www.littlewhitepony.de. Fazit: Unbedingt lesenwert.