Am Flughafen Dublin bleiben heute nicht nur diese beiden Kunstfiguren sitzen. 13.000 Passagiere können aufgrund eines spontanen Streiks in Irland ihren Flug nicht antreten.

Mindestens 13.000 Menschen müssen heute in Irland ihre Spontaneität unter Beweis stellen und den Tag neu planen: Die Gewerkschaft “Impact” wird am Nachmittag die Flughäfen von Dublin, Cork und Shannon lahmlegen, um Streikdruck auf die Irische Luftfahrtbehörde IAA auszuüben. Aer Lingus hat für heute 64 Flüge gestrichen, Ryanair 48.

Die Gewerkschaft “rächt” mit Streik damit die Entlassung von 15 Mitarbeitern der Luftsicherheit. Diese hatten sich geweigert, für Ihre Arbeit neue Computersysteme zu akzeptieren und erhielten die Kündigung. Während die Gewerkschaft den Arbeitskonflikt mit einer Auseinandersetzung über neue Technolgien stilisiert, sieht der Arbeitgeber, die Irish Aviation Authoritiy, nur die geöffnete Hand der Mitarbeiter, die offensichtlich für  “komplexere Arbeiten” sechs Prozent mehr Gehalt forderten.

Die Arbeitsverweigerung der Fluglotsen inklusive “Mehrhabenwollen”-Attitüde wird jedenfalls gravierende Auswirkungen haben. In ähnlichen Konflikten hatte bislang eine staatliche Vermittlungsstelle interveniert, um nach Kompromissen zu suchen. Die Sozialpartnerschaft von Regierung und Gewerkschaften ist jedoch seit Monaten aufgekündigt, weil sich die beiden Seiten im rezessionsbedingten Verteilungskampf unversöhnlich gegenüberstehen. Das National Implementation Board wird deshalb heute nicht vermitteln und eine Lösung in letzter Minute ist nicht in Sicht. Auch weitere Streiks der Fluglotsen in den kommenden Tagen sind nicht ausgeschlossen, weil heute weitere Entlassungen von Luftsicherheitsmitarbeitern anstehen, die die Arbeit mit den neuen Systemen verweigern.