Die Lage auf der Insel bleibt kritisch: Während die Pegelstände am Wochenende im Südwesten zurückgingen und sich im Westen zumindest vielerorts stabilisierten, wird nun der Osten des Landes zunehmend von den Fluten bedroht: In den Counties Dublin, Meath und Kildare stiegen die Flüsse über die Ufer und überschwemmten zahlreiche Wohngebiete.
Die Flüsse Liffey und Barrow fließen auf Rekordhöhe und bedrohen Mensch und Tier. Auch entlang des Shannon stehen Häuser, Farmen, Straßen und Felder weiter unter Wasser. In den Counties Clare, Galway und Offaly versuchen die Hilfskräfte zu retten, was zu retten ist und versorgen eingeschlossenes Vieh. Genaue Zahlen gibt es derzeit nicht, tausende Farmen und Häuser sind geflutet, mehrere tausend Menschen mussten evakuiert werden.
Mit der Regenpause, die am Samstag und Sonntag in weiten Teilen des Landes einsetzte, dürfte es bald vorbei sein. Für diese Woche, ab Dienstag und Mittwoch sind weitere schwere Regenfälle angekündigt. Die Behörden haben für die kommenden Tage weitere Flutwarnungen ausgegeben. Das aktuell sonnige und kalte Winterwetter lässt davon noch nichts erahnen.
Spenden für die Flutopfer

Das Rote Kreuz Irlands hat in der vergangenen Woche mit einer groß angelegten Spendenaktion für die Flutopfer in Irland begonnen. Ziel ist es, eine Million Euro zu sammeln, das Geld soll Hochwassergeschädigten schnell und unbürokratisch zukommen. Die Hilfsaktion wird auf der Insel von Vodafone und SuperQuinn unterstützt, die in ihren Geschäften Sammelstellen eingerichtet haben. Auch aus dem Ausland kann gespendet werden: Auf der Website des irischen Roten Kreuzes gibt es die Möglichkeit, online zu spenden:

Wir unterstützen zudem die vom Hochwasser besonders betroffene Region um Gort im südlichen County Galway. Eine Hilfsaktion auf der Ebene deutscher und irischer Kirchengemeinden läuft gerade an. Im Stadtzentrum von Gort ist das Wasser so weit zurückgegangen, dass die meisten Geschäfte heute wieder öffnen können. Straßen und Wohngebiete in und um Gort stehen jedoch weiter unter Wasser. Vor allem die Bauern im Umland sind schwer von den Fluten betroffen. Auf der N18 ist der Wasserstand um 1,50 Meter gesunken, die wichtige Verkehrsverbindung ist dennoch weiterhin unpassierbar.
Gorts Gemeindepfarrer Thomas Marrinan sagt: “Die Lage ist katastrophal. Viele Menschen sind hier in großer Not. Wir sind auf Hilfe angewiesen und sagen schon jetzt: Dankeschön.” Wer die vielen vom Hochwasser geschädigten Menschen in der Region Gort auf ihrem schweren Weg zurück in die Normalität unterstützen will, kann dies mit einer Spende zugunsten des örtlichen Hilfsfonds tun:

South Galway Flood Relief Fund
Allied Irish Bank Gort, Co. Galway
BIC AIBKIE2D
IBAN IE95AIBK93711805921061

Die beiden Kennziffern BIC und IBAN werden für eine inner-europäische Überweisung benötigt. Sie enthalten alle erforderlichen Informationen zur Bank und zum Konto.


PS: Einzelne Stimmen kritisieren, dass auch Menschen in Deutschland den Hochwassergeschädigten in Irland helfen wollen. Vor allem der Blogger aus Cavan tut sich wieder einmal hervor und spricht vom hohen Ross herab sein vernichtendes Urteil. Die hartleibige Argumentation in einem Satz zusamengefasst: Lasst die Iren endlich erwachsen werden und helft Ihnen deshalb nicht. Sonst halten sie als arme Opfer noch in 100 Jahren die Hand auf. Dieser Deutsche in Irland zieht gerne den Trennstrich zwischen sich (gut und schlau) und “den Iren” (eher das Gegenteil). Mitgefühl und Solidarität ist in den Augen der Selbstgerechten nur etwas für Doofe. Gut, dass es dennoch so viele hilfsbereite “Doofe” gibt.