Sturm Irland

Winterstürme in Irland: zugig bis vernichtend. Hier ein Foto vom Monstersturm am 12. Februar 2014.

Heute morgen fegt der dritte Winter-Sturm über den Südwesten Irlands hinweg. eine Stürmin eigentlich. Die zugig-forsche Clodagh schüttelt das Gehölz mit Spitzenböen bis 130 Stundenkilometern, bleibt damit jedoch trotzdem ein vergleichsweise zahmer Feger. zugegeben. Wir sind nicht wild auf Winterstürme, wie wir sie vor zwei Wintern im Dutzend erlebten: gewalttätige Orkane, die verheerende Schäden anrichteten, Strom- und Telefonleitungen im ganzen Land zerstörten, ganze Küstenlandstriche ins Meer rissen und eine Million Bäume entwurzelten.

Irland Wetter Winter

Irischer Winter: Wenn Schnee auf Palmen fällt

Die Langzeitwetter-Propheten zumindest sagen uns für den Winter 2015/16 eine moderate Sturm-Saison voraus. Die stärksten atlantischen Orkane sollen demnach in den kommenden Monaten südlich von Irland über Spanien und Frankreich hinwegziehen. Den metereologischen Kaffeesatzlesern zufolge soll dafür der kälteste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen Irland bald schon in den Würgegriff nehmen. Kalt, eisig und schneereich soll der irische Winter werden, der von Skandinavien südwärts exportiert wird und den bisherigen Rekordwinter von 1962 auf die Ränge verweisen könnte.

Molly Malone

Dublins Wahrzeichen Molly Malone mit Schneehaube: Eine seriöse Prognose für den Winter 2015/16?

Muss sich Molly Malone also wärmer anziehen? Let´s wait and see. Abwarten und Tee trinken, meinen dazu die gelassenen Iren. Die Weißdornbeeren- und Fuchslosungs-Analysten, die Bewickschwan-Vogelzug-Seher, die El Niño-Theoretiker und die Jet Stream-Erklärer haben sich schon oft genug geirrt. Sollten sie allerdings recht behalten, stellen wir uns wieder auf ein paar ereignisfreie Winterwochen ein. In den Jahren 2009/10 und 2010/11 nämlich hielten harrsche kontinentale Hochdruckwinter die Inselbevölkerung in Atem. Dauervereiste Straßen, eingefrorene Wasserleitungen, Gasleitungen und Heizungen brachten das öffentliche Leben vollkommen zum Erliegen. Entgleiste Autos lagen wochenlang wie tote Käfer neben den Straßen, die Schule fiel aus, der Busverkehr auch, Städte und Dörfer wirkten verlassen, entvölkert. Vor die Tür traute sich nur, wer unbedingt musste.

Da wird´s gemütlich in den eigenen vier Wänden. Der Deutsche wohnt, der Ire lebt . . .

Fotos: Tourism Ireland (1, unten), Markus Bäuchle (2)