Das Black Valley, das Schwarze Tal, liegt in Kerry, im Schatten der höchsten Berge Irlands. Spötter wollen wissen, dass das Tal seinen Namen bekommen hat, weil es erst im Jahr 1976 ans Stromnetz angeschlossen wurde. Tatsächlich gilt das Black Valley als die Gegend, die als letzte Irlands in den Genuss von elektrischem Strom kam. Das ist gerade einmal etwas mehr als drei Jahrzehnte her.

Während der Wohlstand nach europäischem Standard in weiten Teilen der Grünen Insel Einzug gehalten hat, gibt es da und dort noch immer einzelne Häuser, in denen Menschen ohne die Vorzüge der Elektrizität auskommen. Man findet sie in den entlegenen Gegenden des Landes, hoch oben in den Bergen und weit draußen auf den zahlreichen kleinen Inseln. In einer Zeit, da wir allgegenwärtiges Breitband-Internet und uneingeschränkte Mobilität für genauso selbstverständlich halten wie Strom, erscheint uns ein Leben ohne jederzeit verfügbare Energie unvorstellbar weit entfernt. Die Vorstellung könnte auf einer Täuschung beruhen.

Die Theorie von “Peak Oil” und vom Ende des billigen Erdöls prognostiziert gravierende Engpässe in der Energieversorgung schon in wenigen Jahren.