Windenergie im Aufwind. Mitten in der großen Flaute investiert Irland in einen beträchtlichen Ausbau des Stromnetzes: Der nationale Netzbetreiber EirGrid hat einen 550-Millionen-Dollar-Auftrag an den Schweizer Technologiekonzern ABB  zum Bau einer 256 Kilometer langen Gleichstromleitung nach Wales vergeben. Das High-Tech-Kabel wird vor allem unter Wasser und 70 Kilometer weit unter der Erde verlegt und wird Irland in die Lage versetzen, das stärker zu nutzen, was es im Gegensatz zu Geld meistens zur Genüge hat: Wind.  Die Leitung nach Wales wird es ermöglichen, die Netzauslastung zu steuern, bei Windstille Strom zu importieren und in anhaltenden Windphasen Strom nach Wales zu exportieren.

Hinter dem Projekt steht die energiepolitische Grundsatzentscheidung, stärker auf Windenergie zu setzen. Auch im Kleinen tut sich einiges: Demnächst soll es für Bürger möglich werden, eigene Windräder bis zu einer Kapazität von maximal 5 Kwh an das öffentliche Stromnetz anzuschließen und den eigenen Strom gegen Bezahlung in das Netz einzuspeisen. Die Rede ist von 19 Cent pro Kilowattstunde, die private Strom-Kleinerzeuger erhalten sollen.
Jede Woche ein paar Milliarden weniger. Ob es an den unseriösen Steuerschätzungen liegt, ob es sich um die sogenannte “Salami-Taktik (“Die Wahrheit Scheibchen für Scheibchen”) handelt  oder ob es die brutale Realität ist, die sich wöchentlich verschärft? Am Wochenende jedenfalls hat Ministerpräsident Brian Cowen die Aussagen seines Finanzministers Lenihan  von vergangener Woche korrigiert, die wiederum nur eine Korrektur der korrigierten Korrektur waren. Jetzt soll der Staat im Jahr 2009 laut Regierungschef nur noch 32 Milliarden statt 34 statt 37 statt… 40 Milliarden Euro einnehmen. Die Deckungslücke im Haushalt stiege dann auf 26 Milliarden Euro.  Am 7. April ist Schlachtfest. Dann soll der Nachtragshaushalt vorgestellt werden. Brian Cowen jedenfalls sagte es am Wochenende in seltener Klarheit: Die kommenden fünf Jahre geht Irland durch ein langes und tiefes Tal des Jammers. Mindestens fünf Jahre braucht es laut Taoiseach, um aus der wirtschaftlichen Sackgasse herauszukommen.
Alle Kraft gegen die Blauen. Die irischen Fußballer konnten es Ihren Kollegen von der stimmungsaufhellenden Abteilung Rugby (Unsterblich geworden durch Grand Slammmmm!!!!) nicht gleichtun und kamen am Samstag zuhause über ein unglückliches 1:1-Unentschieden samt Eigentor gegen Bulgarien nicht hinaus. Nun müssen die Grünen auf einen Sieg gegen Weltmeister Italien hoffen, um sich die Tabellenführung in der WM-Quali zu sichern. Mit dem gerade 70 Jahre alt gewordenen Giovanni Trapattoni haben die Iren einen Trainer, der zumindest theoretisch weiß, wie man die Squadra Azzurra schlägt. Der “Habe-Fertig-Coach” jedenfalls freut sich schon auf das Match am Mittwochabend in Bari: Er rechnet für sich selbst mit einem herzlichen Willkommen zuhause, wähnt er sich doch an der Spitze der meistgeliebten italienischen Fußballtrainer – auch wenn er in diesem Fall nur kommt, um drei Punkte mitzunehmen.
Neues aus dem Streikkalender. Während die Gewerkschaften erst heute entscheiden wollen, ob sie die Flughäfen Dublin, Cork und Shannon am Donnerstag ins Chaos stürzen wollen, um ihre Gehaltsforderungen durchzudrücken, haben die Taxifahrer den Zündschlüssel heute bereits abgezogen und sind landesweit in den Ausstand getreten. Der für heute geplante und kurzfristig abgesagte nationale Streiktag ist zwar ausgeblieben, man muss aber kein Prophet sein um zu ahnen, dass wir demnächst mehr Streiks im Lande sehen werden.