Seit fast zwei Wochen prägt nun der Regen das Wetter in Irland, bei Temperaturen knapp über 15 Grad. Das Jammern ist groß. Viele Iren fühlen sich schon um ihren Sommer gebracht, Wahl-Iren schauen neidisch nach Deutschland, wo mal wieder Sommermärchen bei 35 Grad im Schatten gefeiert wird. Über Nacht vergessen ist das erste Halbjahr, das uns auf der Grünen Insel fast nonstop schönes Hochdruckwetter mit Sonne und gravierender Trockenheit beschert hatte.

Der Juli, so steht es im Regelbuch des routinierten Konsumbürgers, ist ein Sommermonat. Also hat es gefälligst auch Sommer zu sein. Her mit dem blauen Himmel, her mit der Hitze, runter mit den Klamotten, Sommer-Feeling pur, aber subito. Ist doch egal, wenn die Brunnen austrocknen, die Ernte verdorrt und die Pflanzen eingehen.

Das Wetter in Irland ist ein ewiges Thema. Es ist meistens besser als sein Ruf. Wir können es nicht ändern. Wer es nicht mag, kann immerhin seine Einstellung dazu ändern, seinen Lebensmittelpunkt verlegen oder seine Urlaubsplanung revidieren. Und Jammern macht Spaß. Gut, ab und an einen triftigen Grund zu haben.