Seit dem kalendarischen Frühlingsbeginn Mitte März genossen die Menschen in Irland sonniges und trockenes Wetter. Mit jedem Tag steigt die Angst der argwöhischen Iren: “Ob das nicht schon unser Sommer für dieses Jahr ist?” Die an abwechslungsreiches Wetter gewohnten Insulaner misstrauen genussvoll jeder frühen Schönwetterlage, weil sie daran glauben, dass ihnen pro Jahr nur eine begrenzte Menge an Sonnentagen zusteht — und die will man nicht zu früh im Jahr “konsumiert” wissen. Idealerweise sollen die schönen warmen Tage das Wetter im August prägen, im traditionellen irischen Ferienmonat.
Gestern setzte ein vom Atlantik anrückendes Tief dem lange anhaltenden Sonnenfrühling ein vorläufiges Ende. Die Schönwetterfront verabschiedete sich nach einem grandiosen Bilderbuch-Sonntag und überließ dann Regen, Wind und empfindlich kühlen Temperaturen das Feld. Die Bauern sehen ihre Gebete erhört, denn sie litten unter der langen Trockenheit.
Foto: Der Abendhimmel über West Cork im April 2012; © Markus Bäuchle
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