Wer öffentlich zur Schau stellen will, wie mutig, abgehärtet und taff er (oder sie) ist, sollte sich in genau einer Woche, am ersten Weihnachtstag, nach der Kirche, um 12:30 Uhr in Glengarriff am Pier einfinden. Der „Christmas Swim“ gehört in Glengarriff mittlerweile zu Weihnachten wie die Bescherung für die Kinder. Zehn bis 15 kälteunempfindliche Iren, unterstützt von ein bis zwei Deutschen und genauso vielen Engländern stürzen sich jedes Jahr unter dem johlenden Beifall des vielköpfigen Publikums von der Kaimauer – fünf Meter tief hinunter ins 4 Grad kalte Wasser.
Der Christmas Swim, der eigentlich ein Kurz-Triathlon ist (Jump, Swim and wieder Rausklettern), wurde vor mehr als 15 Jahren von einem Mann namens Long John O´Sullivan ins Leben gerufen. Unterstützung bekommt der Lange regelmäßig von Pat O´Shea, dem Betreiber
des Sparladens, vom Ortsarzt Jeremy Cotter und Frau Aisling (Kaltbaden ist gesund!) und von ein paar Nachwuchskräften. Die deutschen Farben vertritt würdig einer der ohnehin härtesten Burschen der Region. Stefan (der Mann mit der blauen Bademütze, der mit den zehn Euro pro Tag) schwimmt den Tag jahrein, jahraus frühmorgens um 6 Uhr im Meer ein und sieht den Weihnachts-Schwimm nur als gemütliches Späßchen.
Warum sich Leute im Winter in kaltes Wasser stürzen? Viel Geld zum Unterhalt von Schulen, Sporthallen oder Gemeindehäusern, wird in Irland bei Charity-Veranstaltungen gesammelt. Die einen schwimmen und lassen sich feiern, die anderen schauen zu, zahlen für die Gaudi und bekommen noch einen heißen Whiskey obendrauf. Die Einnahmen fließen auf das Konto zum Unterhalt der Gemeindehalle, von der fast jeder im Ort profitiert. Auch das ist Weihnachten in Irland – am Ende gibt es nur Gewinner.
ich vermiss die stets abgehärtete bäuchle-gang auf dem foto^^
bbbbbravo mir wird schon beim Lesen kalt ich wünsch‘ euch viele Einnahmen