Die “Kleine Fee” ist vor zwei Wochen als Au-Pair in Irland gelandet und funkt per Weblog “Mein Weg aus der Dunkelheit” Erfreuliches an die Freunde zuhause:




Morgen bin ich jetzt 2wochen in Irland und lebe das leben eines au pairs
Mir geht es gut…besser als zu hause aufjedenfall…..ich vermisse nur meinen freund so sehr
Die Familie ist total nett und ich komme super mit denen klar und die kinder sind eigentlich auch toll…aber kindern können ja nun mal auch ganz schön anstrengend sein, aber ich machs ja gerne hier
Ich werde versuchen mich mal aufzuraffen und fotos reinzustellen…irgendwann die tage
Gaaaaanz liebe grüße an euch alle



Wenn das Leben dunkel ist in Deutschland, wird das bisweilen dunkle Irland zum Fluchtpunkt der Hoffnung. Wenn nun auch die eigentlich tollen Kleinen noch etwas weniger anstrengend werden, wird alles gut im Land der Feen.

“Au pair” war jedenfalls hier auf dem irischen Land bis vor wenigen Jahren etwas völlig Unbekanntes. So mancher verdruckste Redneck fragte halb neugierig, halb befremdet, wo man sich die jungen Mädchen denn bestellen könne und versuchte sich den Begriff “Ohpair” – das Girl sah ja wirklich nett aus – krampfhaft einzuprägen. Auf dem Keltischen Tiger ritten schließlich auch die Au-Pairs in Scharen Richtung Rural Ireland – und heute bilden die Gast-Mädels aus Polen und Deutschland eigene Klein-Communities, die freitagabends losziehen, um das irische Nightlife zu erkunden.

Meist sind es tatsächlich junge Frauen, die als Au-Pair ins Ausland ziehen und den Deal auf Gegenseitigkeit nutzen, um eine andere Kultur und andere Menschen kennenzulernen, eine Sprache zu lernen und in einem fremden Umfeld neue Erfahrungen zu machen. Im Lauf der Jahre erweiterten wir die Familie vorübergehend für Monika (Polen), Regina (Polen), Maria (Brasilien), Rasa (Litauen), Swawka (Polen), Elena (Weißrussland), Sabine (Bayern) und natürlich Maria (Deutschland, Dänemark), die als Mary in West Cork zum Langstreckenlaufen fand. Unvergessen bleibt auch ein junger Au-Pair-Mann – und an ihn vergaben die Kinder Höchstnoten: Pili aus Brasilien, der mit südamerikanischer Fußballkunst und freundlich-ausgeglichenem Wesen die hausinterne Au-Pair-Meßlatte in schwindelnde Höhen legte. Demnächst begrüßen wir Felipe, der ebenfalls aus Brasilien zu uns kommt und schon fleißig Englisch und Deutsch lernt.

Herrlich, was Au-Pairs und Gastfamilien so alles miteinande
r erleben. Dass eine schlechte Erfahrung im Abstand der Zeit oft zur guten Geschichte befördert wird, belegt die Story von “Tau”, die sich bei uns als Au Pair beworben hatte: Sie stellte sich schriftlich in respektablem Deutsch als kinderliebe, vielseitig interessierte, nichtrauchende junge Frau vor. Dass wir am Telefon stets nur die Schwester erwischten, hätte uns zu denken geben können. Tat es aber nicht, wir sagten ihr zu. “Tau” stellte sich als verzweifelte Kettenraucherin heraus, deren einziges deutsches Wort “ja” war, die gegenüber unserem kleinen Sohn “fremdelte” und sich beim Windelwechseln schier übergab. Tau liebte Bananen, aß gerne sechs oder zehn auf einmal und ihr einziger Wunsch war, ärmlichsten Verhältnissen zu entkommen und ihr Glück im Westen zu finden. Wir hoffen, dass sie es geschafft hat.


Ein Aufenthalt als Au-pair ist eine Möglichkeit für junge Menschen mit kleinem Budget, in einem anderen Sprach- und Kulturraum zu leben, um die lokale Sprache und Kultur kennenzulernen. Traditionellerweise wird diese Möglichkeit eher von Mädchen und jungen Frauen ergriffen, während Jungen eher andere Möglichkeiten wie den Schüleraustausch vorziehen.Die Gastfamilie übernimmt die Kosten für Unterkunft und Verpflegung und zahlt zusätzlich ein Taschengeld. Die Aufgaben eines Au-pair liegen hauptsächlich in der Kinderbetreuung, die manchmal auch beinhaltet, den Kindern die Sprache des Au-pair näher zu bringen. Zudem wird eine „leichte Mithilfe“ im Haushalt erwartet. Au-pair bedeutet “Auf Gegenleistung”. (Quelle: Wikipedia)