Sitzen und Schauen: Diese Zeit, dieser Herbst vor einem langen Winter, ist sowohl in bewohnten als auch in virtuellen Räumen schwierig und manchmal schwer zu ertragen.

Das Dauer-Bombardement der schlechten Nachrichten. Der Dauerstress zwischen Inzidenzen und Hospitalisierungsquoten, zwischen letzter und nächster Welle, voller Schuldzuweisungen, Aggression und Intoleranz, zwischen Impfdruck und Booster-Manie. Homeoffice-Isolation, Ausgeh-Fieber und Berührungs-Angst.

Wie können wir dieser Hysterie entgehen, die unseren Alltag nun seit 20 Monaten prägt? Lassen wir es nicht zu, dass wir dauernd von Äußerlichkeiten aus unserer Mitte gezerrt werden. Gehen wir hinaus, zurück zu uns.

Erlauben wir uns eine tägliche kleine Reise der inneren Einkehr draußen in der Natur: Ich schalte den Computer aus, lasse das Smartphone, die Nachrichten aus dem virtuellen Raum zurück. Ich gehe zu Fuß zu einem ruhigen Ort, der mir gefällt. Mal kürzer, mal länger. Ich setze mich, atme, schaue, höre, nehme meine Umgebung wahr und denke: nichts.

Bald rauschen die Gedanken an mir vorbei. Nach einer Weile teilt der Ort seine Ruhe mit mir. Er nimmt mich auf. Alles wird still. Die inneren Quellen beginnen zu fließen, die innere Stimme spricht leise zu mir. Ich komme heim.

Heute: Am alten Cottage am Fuß der Berge

So kann ich zu mir kommen und bei mir bleiben. Ein altes Cottage gibt es fast überall.

Foto: Markus Bäuchle