“Scairbh bhi na gcuach” sagen die alten Iren an diesen kühlen windigen Tagen im Mai. Das Wetter in Irland hat sich im Mai seit dem frühsommerlichen April merklich abgekühlt. Der “Scarrabheen”, ein scharfer, kalter Wind aus Nord und Ost lässt die Menschen frösteln. Bootsmann und Freund Tony Murphy übersetzt “Scairbh bhi na gcuach” aus dem Irischen mit “Das stürmische Wetter in der Zeit des Kuckucks”. Tatsächlich zeigt sich dieser Mai als der bislang windigste Monat des Jahres 2011, ja als der windigste seit über einem halben Jahr. Der alte Schulrektor von Derrycreigh lehrte seinen Schülern, dass der trockene Scarrabheen in den beiden letzten Wochen des April und den beiden ersten des Monats Mai weht – just in der Zeit, wenn der Kuckuck nach Hause kommt und die Menschen auf der insel mit seinem Ruf verzückt.

Und warum führen die Kapuzenmenschen auf unserem Foto diese eher merkwürdigen Tänze auf? Die Damen stehen voll im Scarrabheen und versuchen bei geschätzten 90 Stundenkilometern Rückenwind die Balance zu halten – was, wie man leicht sieht, gar nicht so einfach ist. Von vorne betrachtet , sieht das dann so aus wie rechts im Bild.

Bei Kerrie Jean, einer Blogschreiberin aus Australien, fanden wir übrigens diese hübsche Formulierung über den strammen Frühjahrswind: In “the month of the cuckoo, the scarrabeen blasts down from Siberia and is capable of freezing the balls of a brass monkey.” Noch Fragen?

Fotos: Gudrun Motzny (oben); Markus Baeuchle