Morgens beim Aufwachen fühlt man sich in diesen Tagen in Irland ein wenig wie Bill Murray in “Und täglich grüßt das Murmeltier”. Augen auf, nicht möglich, schon wieder: Die Berge weiß, die Wiesen weiß, der Teich zugefroren, die Wasserleitung dazu. Sind wir in einem Schachteltraum oder im immer gleichen Tag gefangen? Nein, es ist die coole Realität: Das ist Irland im Winter 2010.

Seit dem 15. Dezember hält ein ausgewachsener kontinentaleuropäischer Winter die üblicherweise von mildem Wetter verwöhnte Insel in seinem eisigen Bann. Diese Zahl spricht für sich: In Bantry Bay, West Cork, bringt ein durchschnittlicher irischer “Winter” durchschnittlich zwei, drei oder vier Frostnächste mit sich. Im Winter 2009/10 zählten wir bislang bereits 43. Unser Nachbar und Hobby-Meteorologe Stefan formuliert prägnant: “In diesem Winter hatten wir schon jetzt so viele Frostnächte wie in den vergangenen 20 Jahren zusammen” – und die Wetterprognostiker von Met Eireann prophezeien uns mindestens eine weitere eisige Woche mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.  So wachen wir auch in den kommenden Tagen mit dem Ohrwurm von Sonny & Cher auf: “They say we´re young and we don´t know…. I GOT YOU BABE.”