Im jedes Jahr aufs Neue wunderschönen Katalog von Grüne Erde stand immer neben einer dicken und langen “Nackenrolle” namens Schlafrolle Bantal Guling: “In Indonesien bekommen kleine Kinder eine Rolle zum Kuscheln ins Bett, wenn sie nicht mehr bei den Eltern schlafen, so ähnlich wie bei uns einen Teddy oder eine Puppe. Aber auch viele Erwachsene in diesem Land haben eine solche Rolle in ihrem Bett. Als wir bei einem indonesischen Kulturattaché einmal ergründen wollten, was es mit dem Bantal Guling auf sich habe, stießen wir auf eine lächelnde Mauer des Schweigens. Wollen Sie das Geheimnis nicht selbst lösen?” Dieser Text hatte mich vor bald 20 Jahren Jahren verführt, dort so eine Einschlafhilfe zu erwerben. Doch diese Bettwurst war mir zu fett und zu hart und diente fortan mal als Rückenlehne hier und dort und auch schon mal als Waffe in den Schlachten unserer Jungs. Nun ist der mittlere der drei Burschen bald 16 Jahre und hat sich von seinem Hochbett-Höhlenzimmer verabschiedet (und heute wegen Äh-ich-weiß-nicht-wie-sie-heißt den Schulbus heimwärts verpasst). Er wünschte sich ein “richtiges” Bett, das wie ein Sofa aussehen sollte, bekam tolle (reduzierte) Bettwäsche von Lacoste (mit dem Krokodil) und die Wände habe ich in “Heißer-Schokolade-Hellbraun” (leicht glänzend) gepinselt. Dazu statt der ewig aus den Rigipswänden raus gerissenen Gardinenstangen (Tarzan lässt grüßen) drei hölzerne viel cooler drein schauende Jalousien. Und an der Tür nach draußen (hier hat jedes Zimmer einen Ausgang in den Garten) eine Gardine aus einer Seide, die pro Meter einst angeblich 400 Euro gekostet hat (verschnittene Ware eines Münchener Dekorationsgeschäftes für einen Scheich).


Der Sofalook entstand mit Hilfe von vielen Kissen und eben jenem Bantal Guling, dessen einst weißer Biobaumwolle-Bezug schon reichlich schäbig war. Ich “tönte” ihn in einem stundenlangen Bad aus starkem Schwarztee und etwas Kaffee und nähte eine auf beiden Seiten offene Hülle aus wunderschönen Japanstoffen, die zur Wandfarbe passen. Jetzt fehlt nur noch die gute Fee, die jeden Abend für etwas Ordnung sorgt (und vielleicht ein weibliches Wesen, das anlehnungsbedürftig ist…).

I had to sew a few goodies for our nearly 16-year old son, who lately wanted to get rid of his bunk-bed and wished a more sofa-like look. Along with a new bed, lovely new bedlinnen from Lacoste, newly painted shiny walls in a colour like hot chocolate and lots of cushions he got our old bed-roll named bantal guling (according to the manufacturer a common tool for sleepers in Indonesia) for which I had sewn a new cover out of lovely Japanese fabric and along with the wooden blinds for the three windows I designed a curtain for the door towards the garden. I had bought the delicate silken fabric in a decorating store in Munich where I was told that the meter originally had costed 400 Euro. It came from a huge batch of wrongly cut curtains for an Arabian sheik. Now the only thing that is missing is a good fairy to tidy his bits and pieces (and maybe a female shoulder to lean on…)