Wanderer, kommst Du nach Malle – halt ein und kehre um: Auf Mallorca, der Lieblingsinsel der Deutschen spitzt sich der Konflikt zwischen Wandersleuten und Grundbesitzern bedrohlich zu. Vielerorts, so steht es heute in SPIEGEL online, sind alte Wander- und Spazierwege auf der Baleareninsel nun abgesperrt. Wanderer finden die Aufstiege in die Tramuntana verbarrikadiert und verriegelt, alte Wegerechte außer kraft gesetzt:


“Und plötzlich ist da ein gitterversperrtes Tor. Rechts davon ein Zaun, links eine massive Mauer, darauf ebenfalls einen Zaun, zum Teil bewehrt mit Stacheldraht. Hier geht es nicht weiter.”


Der spanische Konflikt zwischen Freizeitlern und Landbesitzern, zwischen Privateigentum und Gemeingut, erinnert ein wenig an irische Verhältnisse,  wo die Wegerechte für Wanderer vielerorts ebenfalls ungeklärt sind. Die Massivität der balearischen Absperrungen allerdings deutet auf große Entschlossenheit, die irische Variante des “No Go” kommt in der Regel gelassener daher: als mit Plastikschnur zugebundenes Feld-Tor, als geduldiges Schild, als tiefe, schwer umgehbare Pfütze, als bedrohlich wirkende Kuhherde.


Eamon O Cuiv jedenfalls, der Minister, der die Lösung der irischen Wegerechtsproblematik im vergangenen Jahr leidenschaftlich versprochen hatte, darf als endgültig gescheitert gelten: Im Rahmen der gestrigen Kabinettumbildung wechselte er an die Spitze des Sozialministeriums, das nun “Ministerium für Sozialen Schutz” heißt. Das Thema Zugang der Wanderwege und Öffnung der Landschaft für die Öffentlichkeit hinterlässt O Cuiv seinem Nachfolger Pat Carey.


Mehr Informationen zum Thema gibt es hier:
Tipps zum Wandern in Irland (9):Über Zäune klettern und politisch werden!