Neulich im Sturm am Strand von Cloghaundine im County Clare in Irland: Das Meer grollt, das Meer tost, das Meer produziert Welle nach Welle und jede Menge Schaum. Woher kommt eigentlich der Schaum im Meer, woher stammen diese riesigen Schaumteppiche, aus denen der Wind Heere von Flocken über das Land treibt und uns an ein Schneegestöber, an einen Kindergeburtstag erinnert? Ist dieser Schaum natürlich, ist schon Aphrodite, die antike Schönheit, dem schäumenden Meer in vorindustrieller Zeit entstiegen – oder ist der Schaum menschengemachte Verschmutzung?
Wohl beides: Wenn das Meer schäumt, wirft das von Algen stammende Eiweiß weiß-gelbe Blasen, vom Wellengang eingequirlte Luft verstärkt den Effekt. So weit, so natürlich: Dass viele Meeresalgen prächtiger denn je gedeihen („Die Algenblüte“) und der Eiweißgehalt im Wasser stark zugenommen hat, ist der Verschmutzung der Meere durch phosphathaltige Abwässer zuzuschreiben.
Hi Markus,
ganz so einfach ist es nicht. Der Salzgehalt des Meerwassers bewirkt eine Teilkoagulation (Strukturänderung) der Eiweißstoffe, die die Schaumbildung erheblich verstärkt. Ähnliches bewirkt auch ein erhöhter Säuregehalt, weshalb Wasser aus moorigen Gegenden stärker schäumt. Beim Meer wird auch noch eine schaumstabilisierende Wirkung löslicher Silikate angenommen.
Kurz und knapp: Ein Schaumrand, der beim Meer als unbedenklich gelten kann, würde am Bodensee zu Recht ein sofortiges Badeverbot auslösen.
Bádóir
Hallo Bádóir,
vielen Dank für die Konkretisierung und die zusätzlichen Infos.