Schipperte die Julia nur zwei kurze Sommer lang von Cork nach Swansea und zurück? Die Fährgesellschaft Fastnet Line hat sich gestern unter gerichtlichen Konkursschutz geflüchtet, nachdem die Schulden über die 10-Millionen-Euro-Marke geklettert sind und der geschäftssschwache Winter bevorsteht. Die MS Julia bleibt ab sofort im Dock, sie wird vorerst nicht mehr zwischen Cork und Wales verkehren. Zwar beeilen sich nun alle Beteiligten zu erklären, dass der gerichtlich gewährte Konkurschutz nur ein Zwischenschritt hin zu einem nachhaltigeren Geschäftsmodell sei, doch das glaubt erst mal nur, wer will. Die „People´s Ferry“, die Volksfähre, die dem südlichen Irland wieder mehr Tourismus bescheren sollte, wurde wohl trotz positiver Einflüsse wie Aschewolke und Queen-Besuch gegen die Wand gefahren. Die über 1000 Genossen – kleine und mittlere Unternehmen der Region, die mit ihren Klein-Einlagen den Kauf der Fähre Julia gesichert haben – können ihre Anteile wohl abschreiben. So wird aus der People´s Ferry schnell die Fähre eines unfähigen Managements, das die Kurve nicht gekriegt hat. Oder doch nicht? Sehen wir Julias großes Comeback im April 2012?
Schade, schade, für Ferien mit dem eigenen Auto in West Cork war die Fähre eine gute Wahl. Morgens losgefahren, abends auf die Fähre, über Nacht gesegelt und am nächsten Morgen ausgeschlafen vom Hafen in Cork 1-2 Stunden bis zum Urlaubziel. Der Urlaub fing für mich immer mit dem ersten Murphys auf der Julia an. Allerdings empfand ich die Auslastung der Fähre bei meinen 6 Reisen, im Gegensatz zur alten Irish Ferries als eher gering. Ich frage mich, was so eine „Überwinterung“ der Julia wohl kosten wird, wo sie in der Zeit kein Geld einbringt. Schade, schade.
Schade, die Route hätte ich in rund 2 Wochen gern genutzt. Dann eben nach Rosslare…