Welcome Home: Familien-Zusammenführung am Cork Airport (Foto: Cork Airport)

Welcome Home: Familien-Zusammenführung am Cork Airport (Foto: Cork Airport)

Coming home for Christmas. An Weihnachten wollen viele im Ausland lebenden Iren gerne daheim sein. Hunderttausende Heimweh-Getriebene sind in den vergangenen Tagen aus den USA, aus Kanada,  aus Australien und Neuseeland, aus Großbritannien und vom europäischen Kontinent nach Dublin, Cork oder Shannon in die Heimat geflogen, um die Feiertage bei Familie und Freunden auf der Insel zu verbringen.

Die irischen Medien berichten wie jedes Jahr von unangekündigten Überraschungs-Besuchen und gerührten Daheimgebliebenen, die ihre Kinder oder Geschwisterunerwartet in die Arme schließen dürfen. Wie es so ist mit Überraschungen, gehört immer ein wenig Glück zum Gelingen dazu. Das musste auch ein junger in den USA lebender Mann erkennen, der seine Mutter in Bantry in West Cork mit einem Weihnachtsbesuch überraschen wollte.

Patrick dachte sich, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und holte sich für den Heimaturlaub gleich noch einen Termin beim Zahnarzt in Bantry. Als die übereifrige Sprechstundenhilfe den Termin bei der Mutter noch einmal bestätigen wollte, flog die Überraschung auf und wir erlebten eine untröstliche Zahnarzthelferin, für die der Tag vor X-mas gelaufen war. Es ist aber anzunehmen, dass sich die Mutter über den Besuch ihres Sohnes nicht weniger gefreut hat . . .

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Weihnachts-Lichtpark: Privathaus in West Cork

Aus ökologischer Sicht hinterlässt die Irische Weihnacht nicht nur aus Gründen der Reiseintensität einen massiven ökologischen Fußabdruck. Der Weihnachtskonsum pro Mensch für Geschenke, Essen Trinken und Feiern liegt in Irland an der europäischen Spitze, denn an X-mas, dem Familienfest der Familienfeste, lassen es die Iren besonders krachen. Die Hausfrau, die vor Weihnachten im örtlichen Supermarkt zwei überladene Einkaufswagen vor sich her bugsierte und überquellende Mülltonnen reden eine deutliche Sprache.

Auch Strom ist während der Feiertage in Irland im Übermaß gefragt: Die Beleuchtung von Plätzen, Straßen und Privathäusern lässt die Nutzlast in den Netzen nach oben schnellen. Wer etwas auf sich hält, baut Haus und Garten in diesen Tagen zum Lichtpark aus und beeindruckt die Nachbarn mit möglichst vielen Lumen. Da gewinnt das alte Spiel des “To keep up with the O´Sullivans” eine ganz neue Dimension.

Das Wetter im Südwesten übrigens ist mehr als bescheiden. Seit Tagen Regen, Regen, Regen. Der Obstgarten gleicht mittlerweile einem großen Teich, Met Eireann warnt vor weiteren Überflutungen. Immerhin haben die Pubs heute (nach einem von insgesamt zwei jährlichen Ruhetagen) wieder geöffnet, und im Pub ist das Wetter immer dasselbe . . .

Weiterhin schöne Feiertage!