Sind Internet-Blogs eine Sache von gestern, ist in den Irland-Blogs alles gesagt, zumindest schon oft genug gesagt? Woher sonst kommen die Ermüdungs-Erscheinungen bei den einschlägigen Irland-Bloggern? Sicherlich: Zu Ende sind die Zeiten, als man noch an die zweifelhafte Parole glaubte, nun sei jeder ein Journalist und der Blog sein weltweit beachtetes Medium. Inzwischen ist Ernüchterung eingetreten: Recherchieren und Schreiben kosten Zeit und Energie, eine Refinanzierung der Arbeit gelingt nur selten, als Geschäftsmodell taugt der Blog nur in Ausnahmefällen — und die Beachtung in Form von Leser-Aufmerksamkeit bleibt auch allzu oft aus. Warum also noch bloggen?
Weil es Sinn macht und vor allem: Weil es Spaß macht. Es macht Sinn, das freie Internet mit eigenen kreativen Plattformen zu gestalten und zu verteidigen gegen die gefühllosen Megamaschinen des Webs, die sich die Onlinewelt komplett einverleiben wollen, um selber das voll kontrollierte Internet der Zukunft zu sein. Eigene unabhängige Blogs auf eigenen Domains setzen den Facebooks, den Googles und Apples eine kleinteilige und vielfältige Alternativwelt entgegen, die bunte Blumenwiese gegen den asphaltierten Großparkplatz.
Facebook — das unaufhörliche „Liken“ und „Teilen“ ermüdet und nutzt uns ab. Die ständige Erregung über Nichts und Nichtiges, sie läuft sich tot und lässt uns nach Offlinezeit lechzen. 140 Zeichen bei „Twitter“. Kürzer geht es immer noch, wenn man sprachlos ist. Was aber lässt sich in 140 Zeichen sagen, wenn man etwas zu sagen hat. Bunte Bilder-Galerien bei Pinterest. Hübsch. Mehr nicht. Der Blog als Plattform für Inhalt und Diskussion hat viele Vorteile und Blogger werden diese auch in Zukunft weltweit nutzen.
Bloggen macht Spaß. Macht mir Spaß. Auch nach viereinhalb Jahren. Weil noch lange nicht alles gesagt, beschrieben und diskutiert ist. Weil das Thema Irland so viele Seiten, Facetten und Aspekte hat, dass man aus einem unaufhörlich sprudelnden Quell schöpfen kann. Wenn es auf diesen Seiten vorübergehend einmal ruhiger wird, dann ist dies kein Zeichen für schwindenden Enthusiasmus, wohl aber für knappe Zeit und begrenzte Energie. Das Weblog-Magazin Irlandnews zu recherchieren und zu schreiben braucht Zeit und Energie, und manchmal muss die Blogger-Arbeit hinten anstehen, wenn sich andere Arbeiten in den Vordergrund drängen und Raum greifen. Meine begeisterten Blogger-Kolleginnen und Kollegen helfen auch dann, dass es genug Lesenswertes zum Lieblingsthema Irland gibt. In diesem Sinne kann Irlandnews mehr noch als bisher zur offenen Blogger-Plattform für andere Autorinnen und Autoren reifen. Nur das Thema setzt die Grenzen: Das Thema heißt IRLAND. Wer mit eigenen Worten und Bildern und mit eigenem Herzen mitmachen will, ist herzlich eingeladen. Wir freuen uns auf neue Mit-BloggerInnen: markus@irlandnews.com
In diesem Sinne, let´s rock! Let´s blog! Der Wanderer
Foto: Markus Bäuchle / Wanderlust . Visual (oben): Stylespion / Kai Müller
Ich hab den Beitrag mit Interesse gelesen :-) Und muss zustimmen… Auch wenn ich selbst kein wirkliches Blog habe – dafür hab‘ ich nicht genug Interessantes zu erzählen *g*
Und ich schaff‘ es auch leider nicht so oft wie ich gern möchte all das zu lesen was mich an Irland interessiert – geschweige denn es ausführlich zu kommentieren :-(
Aber ich habe mir für die Zukunft vorgenommen, wenn ich schon was lese, dann wenigstens auch eine kleine Anmerkung zu hinterlassen – schließlich sollte feedback auch die Anerkennung für den Blogger sein.
In diesem Sinne – herzlichen Dank für die Arbeit und die Liebe die eingebracht wird und die man dem Blog anmerkt :-)
Rike
Lieber Markus, Deine Stimme verhallt nicht ungehört wie der Rufer in der Wüste… Bei meinen Streifzügen durch die Weiten des Internets schaue ich gerne bei Dir vorbei und freue mich über die schönen Fotos. Und wenn Du einen Gedanken eh schon auf den Punkt bringst – was soll unsereins da noch seinen meist überflüssigen Senf dazugeben? Mir fällt zum „Selber-Bloggen“ meist nix ein – ich lebe halt nicht in Irland und wenn ich mal auf der Insel bin, hab ich dafür keine Zeit – aber Lesen tu ich´s gerne. Also – mach weiter so… :-)
Markus, ein wunderschöner Artikel. :-) Schreiben ist Lust, Auf-den-Punkt-Bringen, Teilen von Ideen, Entdeckungen und Visionen.
Herzliche Grüße aus Leverkusen
Heike
Geht mir genauso: Bloggen macht Spass. Ausserdem trage ich Verantwortung meinen Fans gegenueber. Die will ich nicht enttaeuschen!