Der deutsche “Riech-Papst” Prof. Dr. Dr. Hanns Hatt und Regine Dee beschreiben in ihrem Buch alte und neue Erkenntnisse, was das Riechvermögen des menschlichen Körpers anbelangt. Das Leben kann nur durch Duft beginnen! Vor 12 Jahren hörte ich ihn auf einem Virtrag und er wunderte sich laut, wie die Spermien zu den Einzellen finden, der mühvolle Weg entspräche einem dunklen mehrspurigen Autobahntunnel von über 30 km! Dieses Geheimnis hat seine Gruppe von der Uni Bochum vor mehreren Jahren gelüftet: Spermien beitzen Riechrezeptoren, können also riechen. Das nächste geheimnis könnte auch in Bochum entschlüsselt werden: Eizellen strömen einen Maiglöckchen-Duft (Bourgeonal) aus. Und nun berichtete er auf einem Kongress in München: auch viele Haut- und die Prostatazellen können riechen! Und die Eizelle sendet nicht nur den inzwischen bekannten Maiglöckchenduft aus, sondern lockt laut Prof. Hatt die anrückenden Spermien mit einem ganzen Blumenstrauß an Düften! “Das Maiglöckchen-Phänomen” (Piper Verlag, September 2008, 19.90 Euro). Für Faule gibt es diese Infos auch als Hörbuch.
Nicht minder interessant ist das Buch von Georg Schwedt: “Die Chemie der Düfte” (Wiley-VCH Verlag, Mai 2008, 24.90 Euro) Er hat bereits tolle Bücher geschrieben, die jedermann und jederfrau die Chemie im Alltag (beispielsweise über Braten, Kochen und Backen) verständlich machen. Mich stören allerdings die vielen Tippfehler, selbst die Nobelpreisträgerin in Sachen Geruchssinn (2004) Linda Buck heißt an einer Stelle Lina. Und dass Patchouli wie Sandelholz riecht…. naja, ist wohl auch ein Tippfehler.