Hier in Irland gehen die Uhren im Winter noch langsamer als sonst. Darum halte ich erst heute fest, dass eine ganz engagierte Frau, die Gründerin der Frauenhilfsorganisation medica mondiale Monika Hauser, gestern in Stockholm mit dem schwedischen Preis Right Livelihood Award 2008 ausgezeichnet worden. Diese Ehrung, sie ist mit insgesamt 210.000 Euro dotiert, wird auch „Alternativer Nobelpreis“ genannt. Sie wird ausgezeichnet, „für ihren unermüdlichen Einsatz für Frauen, die in Krisenregionen schrecklichste sexualisierte Gewalt erfahren haben, und für ihren Kampf, ihnen gesellschaftliche Anerkennung und Entschädigung zu verschaffen“, so die Jury in ihrer Begründung.
1992 gründete die Gynäkologin in der bosnischen Stadt Zenica ein Therapiezentrum für vergewaltigte und kriegstraumatisierte Frauen und Mädchen. Ende 1993 wird sie in den ARD-Tagesthemen bereits zur „Frau des Jahres“ gewählt. Daraufhin gehen Spenden in Höhe rund von 750.000 DM ein. Seitdem engagiert sich medica mondiale unter anderem im Kosovo, in Afghanistan und in Afrika. Viel Unterstützung wird zur Zeit in Afghanistan geleistet,wo ihre Organisation vor allem junge Mädchen begleitet, wenn sie sich gegen die Zwangsverheiratung wehren müssen. Im Kosovo wurden seinerzeit vor allem Frauen betreut, deren Männer umgebracht und die selbst den grausamen Massenvergewaltigungen ausgesetzt waren, das ist auch heute wieder einer der Arbeitsschwerpunkte der Hilfsorganisation, denn in den Kriegsgebieten im Kongo erleiden unzähligeFrauen ein ähnliches traumatisierendes Schicksal.
Der „Right Livelihood Award“ wurde 1980 von Jakob von Uexküll ins Leben gerufen, um jene zu unterstützen, die beispielhafte Antworten auf die dringendsten Fragen unserer Zeit anbieten. (Foto: medica mondiale)
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